Eutelsat Aktie: LEO-Boom vs. Video-Crash

Der französische Satellitenbetreiber Eutelsat präsentiert ein gespaltenes Bild: Während die LEO-Sparte mit 70,7% Wachstum explodiert, stürzt das traditionelle Video-Geschäft um 10,5% ab. Die Aktie reagierte verhalten auf die gemischten Q1-Zahlen und notierte bei 3,69 Euro.

Tektonische Verschiebungen im Satellitengeschäft

Die Quartalszahlen offenbaren einen fundamentalen Wandel: Das Connectivity-Geschäft wächst um 8,6% auf 149,4 Millionen Euro, angetrieben vom LEO-Boom. Gleichzeitig bricht das einstige Zugpferd Video um 10,5% ein. Sanktionen gegen russische Kanäle kosten das Unternehmen zusätzlich 16 Millionen Euro.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:
- LEO-Umsätze: +70,7% auf 54,1 Millionen Euro
- Video-Umsätze: -10,5% auf 133,6 Millionen Euro
- Government Services: +18,5% auf 52,4 Millionen Euro

Strategischer Wandel in voller Fahrt

Kann Eutelsat den Niedergang des Kerngeschäfts kompensieren? Die Antwort liegt in der Transformation von GEO zu LEO-Technologien. Seit der Fusion mit OneWeb 2023 operiert das Unternehmen mit einer kombinierten Flotte aus 34 geostationären und über 600 LEO-Satelliten.

Connectivity-Dienste dominieren mittlerweile 58% des Auftragsbestands von 3,5 Milliarden Euro. Die Hauptversammlung genehmigte bereits eine Kapitalerhöhung von 1,5 Milliarden Euro, um die Nettoverschuldung zu reduzieren.

Ausblick: Wende oder weiterer Absturz?

Das Management bekräftigte die Jahresziele: LEO-Umsätze sollen um 50% wachsen, die operativen Umsätze auf Vorjahresniveau bleiben. Bis 2028/29 peilt Eutelsat 1,5-1,7 Milliarden Euro Umsatz an bei einer EBITDA-Marge von mindestens 60%.

Doch die große Frage bleibt: Reicht das LEO-Wachstum aus, um den anhaltenden Absturz im Video-Segment aufzufangen? Die Aktie scheint diese Frage bisher skeptisch zu beantworten.