Eutelsat Aktie: Hindernisse erwarten?
Der französische Satellitenbetreiber Eutelsat durchlebt ein Paradoxon: Moody's hebt das Rating an – und trotzdem bluten die Aktionäre. Der Grund: Eine brutale Kapitalerhöhung über 1,5 Milliarden Euro zu Dumping-Preisen zerreißt die Anteilseigner zwischen strategischer Notwendigkeit und finanziellem Kahlschlag.
Die Aktie zeigt sich am Dienstagmorgen bei 2,085 Euro auf Tradegate mit einem Mini-Plus von 0,48 %. Ein schwacher Trost nach dem 3,90-Prozent-Absturz am Montag. Auf Jahressicht steht ein Minus von über 28 % zu Buche, allein die letzte Woche kostete Anleger brutal 35 % ihres Kapitals.
Rating-Aufstieg mit Beigeschmack
Moody's hebt das Corporate Family Rating von "B2" auf "Ba3" an – Ausblick: stabil. Die Begründung: Eutelsat sichert sich durch die massive Eigenkapitalspritze ab. Das klingt nach Erleichterung, doch der Teufel steckt im Detail.
Die Kapitalmaßnahme läuft zweistufig:
• 828 Millionen Euro durch Platzierung zu 4,00 Euro je Aktie (bereits abgeschlossen)
• 670 Millionen Euro via Bezugsrechtsemission zu 1,35 Euro pro Aktie (läuft bis 09. Dezember)
Der Discount ist vernichtend. Während Altaktionäre um ihr Investment bangen, steigt Frankreichs Staat mit 29,65 % zum Großaktionär auf. Moody's wertet diese "Government-Related Issuer"-Position als Sicherheitsnetz – für die Bonität, nicht für die bisherigen Anteilseigner.
Finanziell soll die Verschuldung von kritischen 3,9x EBITDA (2025) auf 2,5x im Jahr 2026 sinken. Doch die Rechnung hat einen Haken: Für die LEO-Konstellation und das EU-Projekt IRIS² sind massive Investitionen nötig. Moody's rechnet für 2026 bis 2028 mit einem negativen Free Cash Flow von jährlich 500 Millionen Euro.
Strategischer Zwang trifft Anlegerwut
Der Kurseinbruch reflektiert die eiskalte Realität: Eutelsat muss gegen Starlink und Amazon Kuiper antreten – oder untergehen. Das Investitionsprogramm bis 2029 verschlingt rund 2 Milliarden Euro für den OneWeb-Gen-2-Ausbau.
Die Rechnung der Konzernlenker: Umsatzwachstum auf 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro (CAGR 6,6 %), EBITDA-Marge mindestens 60 %. Das Problem: Der Weg dorthin führt über die Leichen der Minderheitsaktionäre.
Der Bezugspreis von 1,35 Euro liegt weit unter den damaligen Marktwerten – ein Schlag ins Gesicht für jeden, der vor der Ankündigung eingestiegen ist. Analysten hatten ihre Kursziele bereits kassiert, der Konsens liegt bei 2,97 Euro. Doch bis dahin ist es ein weiter, steiniger Pfad.
Die Zerreißprobe bis zum 9. Dezember
Technisch kämpft die Aktie um die 2,00-Euro-Marke. Bricht diese, droht der freie Fall in Richtung des Bezugspreises von 1,35 Euro. Der rechnerische Druck durch die Flut neuer, billiger Aktien wirkt wie ein Bleikragen.
Das Moody's-Upgrade mag die Bonität stützen – den Kurs stabilisiert es nicht. Bis zum Abschluss der Bezugsrechtsemission am 9. Dezember bleibt Volatilität das dominierende Thema. Danach richtet sich der Blick auf die operative Umsetzung: Können die LEO-Dienste kommerziell abheben? Greifen die Kosteneinsparungen?
Eutelsat ist damit klar im Spannungsfeld: Langfristig überlebenswichtige Rekapitalisierung gegen kurzfristige Verwässerungshölle. Wer jetzt einsteigt, spekuliert auf den Turnaround – zahlt aber erst einmal den Preis der Unsicherheit.
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