Eutelsat Aktie: Fokus auf Gen-2
Eutelsat sortiert sich nach der großen Kapitalerhöhung neu. Während der Markt die Verwässerung verarbeitet, konkretisiert das Unternehmen die nächste Generation seiner OneWeb-Satellitenkonstellation und sichert damit die operative Nutzung des frischen Kapitals ab.
Heute stehen vor allem zwei Themen im Mittelpunkt: die Roadmap für über 340 neue Gen-2-Satelliten bis 2027 und eine Stimmrechtsmeldung des Großaktionärs Bharti, die die technische Abwicklung der Kapitalerhöhung widerspiegelt, aber kein neuer Kauf über die Börse ist.
- Kurs heute: 1,67 Euro, nach -7,2 % am Vortag leichte Stabilisierung
- Gen-2-Konstellation: über 340 neue Satelliten bis 2027 geplant
- Kapitalerhöhung: 1,5 Milliarden Euro Finanzierung abgeschlossen
- Bharti: 88,7 Mio. neue Aktien zu 1,35 Euro eingebucht, volle Teilnahme bestätigt
Gen-2-Satelliten: Schub für B2B- und Regierungsdienste
Operativ setzt Eutelsat OneWeb den Schwerpunkt klar auf die zweite Satellitengeneration. Laut einem Bericht von Business Today plant das Unternehmen, bis 2027 mehr als 340 Gen-2-Satelliten in den Low-Earth-Orbit zu bringen.
Diese neue Flotte soll das bestehende LEO-Netzwerk technologisch deutlich aufwerten. Nach Angaben von Neha Idnani, Regional Vice President bei Eutelsat OneWeb, liegt der Fokus auf margenträchtigen B2B- und B2G-Diensten. Zielgruppen sind vor allem Regierungen und industrielle Kunden, nicht der klassische Endkundenmarkt.
Ein zentraler Punkt ist die Startlogistik. Eutelsat führt fortgeschrittene Gespräche mit der indischen Raumfahrtbehörde ISRO, um Startkapazitäten für die Gen-2-Satelliten zu sichern. Das unterstreicht die strategische Rolle Indiens im Ausbau der Konstellation.
Die Gen-2-Planung zeigt damit konkret, wofür das im Rahmen der jüngsten Kapitalmaßnahmen eingesammelte Geld vorgesehen ist.
Bharti-Transaktion: Bestätigung der Kapitalerhöhung
Parallel sorgte heute eine Directors'-Dealings-Meldung zum Ankeraktionär Bharti für Aufmerksamkeit. Bharti Space Limited hat am 16. Dezember ein Paket von 88.683.512 Aktien zu 1,35 Euro je Stück erhalten.
Wichtig ist die Einordnung: Es handelt sich um die technische Einbuchung der neuen Aktien aus der Bezugsrechtsemission, nicht um einen zusätzlichen Börsenkauf. Der Preis von 1,35 Euro entspricht dem Bezugspreis der Kapitalerhöhung, die Teil der insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro schweren Finanzierung war.
Die Meldung bestätigt, dass Bharti an der Kapitalerhöhung pro rata teilgenommen und seine Verpflichtungen vollständig erfüllt hat. Damit begleitet der Großaktionär die Verwässerung und unterstützt die Stärkung der Bilanz.
Markt kontert Verwässerungseffekt
Die aktuelle Kursentwicklung steht klar im Zeichen der jüngsten Kapitalmaßnahmen.
- Die Finanzierung der Gen-2-Konstellation und des IRIS²-Projekts gilt mit dem Abschluss der Rights Issue über etwa 670 Mio. Euro und der zusätzlichen Reserved Capital Increase als gesichert.
- Der Kurs von 1,67 Euro liegt über dem Bezugspreis von 1,35 Euro. Das signalisiert, dass der Markt dem Titel trotz der deutlichen Verwässerung einen Aufschlag gegenüber dem Emissionspreis zugesteht.
- Die Ankündigung der 340 Gen-2-Satelliten fungiert als operativer Gegenpol zur Bilanzseite und zeigt, dass die Mittel unmittelbar in den Ausbau der LEO-Infrastruktur fließen sollen.
Damit verschiebt sich der Blick zunehmend von der reinen Finanzierung hin zur Frage, ob Eutelsat die angekündigte Gen-2-Roadmap im Wettbewerb mit Anbietern wie Starlink und Kuiper planmäßig umsetzen kann.
Fazit und nächste Marken
Mit dem Closing der Kapitalerhöhung ist eine zentrale Unsicherheit aus dem Markt genommen. Die Aktie handelt nun ex-Kapitalmaßnahme, und der Fokus liegt stärker auf der operativen Umsetzung der Gen-2- und IRIS²-Projekte sowie der Positionierung im B2B- und Regierungssegment.
Kurzfristig rückt aus technischer Sicht die Zone um 1,60 Euro in den Vordergrund. Hält diese Unterstützung, bleibt ein Rücklauf in Richtung Bezugspreis von 1,35 Euro zunächst aus. Operativ sind die Integration der neuen Aktien in den Handel an der London Stock Exchange und Euronext sowie konkrete Fortschritte bei Startverträgen und Ausbau der Gen-2-Konstellation die nächsten entscheidenden Wegmarken.
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