Eutelsat meldet eine neue strategische Partnerschaft im Regierungs- und Militärsektor, doch an der Börse sorgt das nicht für Entlastung. Die Aktie fällt weiter und bleibt klar im Abwärtstrend. Im Mittelpunkt steht weniger die operative Entwicklung von OneWeb als der hohe Kapitalbedarf und die damit verbundene Verwässerung.

Partnerschaft mit Intellian ohne Kurseffekt

Die US-Tochter Eutelsat Network Solutions wurde von Intellian Technologies als strategischer Partner ausgewählt. Kern der Kooperation ist der weltweite Rollout des „OW7MP Manpack SATCOM User Terminal“.

  • Ausrichtung auf das OneWeb-LEO-Netzwerk (Low Earth Orbit)
  • Zielgruppe: militärische Nutzer und Regierungsorganisationen
  • Einsatz in anspruchsvollen Umgebungen mit hoher Anforderung an robuste Konnektivität

Solche Aufträge im Government-Segment gelten üblicherweise als margenstark und unterstreichen die Relevanz der OneWeb-Konstellation. An der Börse blieb die Nachricht jedoch ohne positive Wirkung.

Die Aktie setzte ihre Talfahrt fort und schloss gestern bei Lang & Schwarz bei 1,8490 Euro, ein Minus von 2,07 Prozent. Damit bestätigt der Markt den Fokus auf Risiken und Verwässerung statt auf technologische Fortschritte.

Die aktuellen Kennzahlen

Die Diskrepanz zwischen operativer Nachricht und Kursverlauf zeigt sich deutlich in den Marktdaten. Der Titel ist tief in den Penny-Stock-Bereich gerutscht.

Wichtige Kennzahlen im Überblick (Stand: 17.12., Marktschluss):

  • Kurs: ca. 1,85 Euro
  • Tagesveränderung: -2,07 %
  • 1-Jahres-Performance: -34,07 %
  • Marktkapitalisierung: 1,26 Mrd. Euro
  • Gewinn je Aktie: -2,27 Euro
  • Neuer Partner: Intellian Technologies (für OneWeb-LEO-Terminals)

Die negative Ertragslage spiegelt sich im Gewinn je Aktie klar wider. Vor diesem Hintergrund wiegt die Skepsis gegenüber dem Kapitalbedarf zusätzlich schwer.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Eutelsat?

Kapitalerhöhung drückt auf Stimmung

Der Kursrückgang steht im Zusammenhang mit der jüngst durchgeführten Kapitalerhöhung. Eutelsat hat rund 670 Millionen Euro im Rahmen einer größeren Kapitalmaßnahme eingesammelt.

Diese Transaktion führt zu einer deutlichen Verwässerung der Altaktionäre und erklärt einen Teil des aktuellen Verkaufsdrucks. Marktteilnehmer preisen das Risiko ein, dass der Ausbau der OneWeb-Konstellation die Profitabilität noch länger belastet. Der bereits negative Gewinn je Aktie von -2,27 Euro passt zu dieser Einschätzung.

Preisdruck aus Indien als weiterer Belastungsfaktor

Zusätzlicher Gegenwind kommt aus Indien, einem wichtigen Zukunftsmarkt für Satellitenkommunikation. Der indische Kommunikationsminister Jyotiraditya Scindia forderte gestern Satellitenbetreiber explizit zu kostengünstigen Preismodellen auf.

Er nannte Eutelsat OneWeb neben Starlink namentlich und verwies auf die Telekommunikationsbranche, in der deutliche Preissenkungen die Massenadoption erst ermöglicht haben.

Eutelsat OneWeb verfügt zwar bereits über eine Lizenz in Indien, doch die kommerzielle Einführung hängt weiterhin von zwei Punkten ab:

  • finaler Preis für das Spektrum durch die Behörden
  • sicherheitsrelevante Freigaben

Die politische Forderung nach niedrigen Preisen könnte die Erwartung an hohe Margen in diesem Wachstumsmarkt begrenzen und verstärkt damit den Druck auf das Geschäftsmodell im Government- und Breitbandsegment.

Fazit: Kurs unter strukturellem Druck

Die Eutelsat Aktie leidet aktuell unter einer Kombination aus Verwässerung durch die Kapitalerhöhung, schwacher Profitabilität und regulatorischem Preisdruck in wichtigen Wachstumsmärkten wie Indien. Operative Fortschritte, etwa die Einbindung der OneWeb-Technologie in militärische Hardware durch Intellian, gehen im Marktumfeld unter.

Mit einem Jahresminus von über 34 Prozent und Kursen im Penny-Stock-Bereich signalisiert die Bewertung deutlich verlorenes Vertrauen. Eine spürbare Entlastung am Markt hängt maßgeblich davon ab, ob Eutelsat die Profitabilität im Umfeld hoher Investitionen in OneWeb verbessern kann.

Eutelsat-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Eutelsat-Analyse vom 18. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Eutelsat-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Eutelsat-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 18. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Eutelsat: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...