Eigentlich sollte eine strategische Allianz mit einem US-Tech-Giganten für Aufbruchstimmung sorgen. Doch zum Wochenstart geriet die Deutsche Telekom in eine Zange aus fallenden Kursen der US-Tochter und regulatorischem Störfeuer nach Börsenschluss. Anleger müssen nun abwägen: Wie schwer wiegen die neuen Vorgaben der Bundesnetzagentur im Vergleich zur Innovationskraft des Konzerns?

  • Regulatorik: Bundesnetzagentur plant strengere Regeln für Geschäftskunden
  • US-Geschäft: T-Mobile US verliert im späten Handel deutlich
  • Strategie: Neue 5G-Partnerschaft mit NVIDIA gestartet

Druck von zwei Seiten

Der Wochenstart verlief für die T-Aktie bereits schleppend, doch die eigentlichen Warnsignale tauchten erst nach Xetra-Schluss auf. Während das Papier den Handelstag bei 27,18 Euro beendete, sorgte eine Veröffentlichung der Bundesnetzagentur um 19:44 Uhr für Unruhe. Die Behörde legte ein Eckpunktepapier vor, das eine schärfere Regulierung im lukrativen Geschäftskundenbereich (B2B) vorsieht. Marktbeobachter werten dies als potenzielles Risiko für die Margen in einem Kernsegment des Konzerns.

Parallel dazu trübte sich die Stimmung in den USA ein. Die wichtige Tochtergesellschaft T-Mobile US verlor im späten Handel rund 2,4 Prozent. Da das US-Geschäft einen Löwenanteil zum Konzernergebnis beisteuert, reagiert die Notierung in Frankfurt oft sensibel auf solche Bewegungen.

Innovation gegen den Trend

Operativ versucht das Management, durch neue Erlösquellen gegenzusteuern. Ab dem 09. Dezember startet eine Kooperation mit dem Chip-Spezialisten NVIDIA. Die Telekom nutzt dabei als erster europäischer Anbieter das sogenannte "Network Slicing" im 5G-Netz für Cloud-Gaming. Diese Technologie garantiert stabile Bandbreiten und niedrige Latenzen – ein Versuch, die hohen Infrastrukturinvestitionen durch Premium-Dienste besser zu monetarisieren.

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Zudem stützt das Unternehmen den Kurs aktiv: Allein in der ersten Dezemberwoche kaufte die Telekom eigene Aktien im Wert von rund 51 Millionen Euro zurück. Dies signalisiert, dass das Management das aktuelle Bewertungsniveau als attraktiv einschätzt.

Charttechnische Warnlampen

Trotz der Stützungskäufe bleibt das technische Bild angespannt. Der Kurs scheiterte am Montag erneut daran, den Widerstandsbereich bei 28 Euro nachhaltig zu überwinden. Mit einem aktuellen Abstand von lediglich 2,76 Prozent zum 52-Wochen-Tief bei 26,45 Euro ist der Spielraum nach unten gering geworden. Der langfristige Trend, repräsentiert durch den 200-Tage-Durchschnitt bei 30,72 Euro, liegt derzeit in weiter Ferne.

Entscheidend für die nächsten Tage wird sein, wie Analysten das Eckpunktepapier der Bundesnetzagentur im Detail bewerten. Sollten Experten hier signifikante Risiken für das operative Ergebnis sehen, könnte die Unterstützung bei 27 Euro fallen. Übergeordnet warten Marktteilnehmer zudem auf die Fed-Zinsentscheidung am Mittwoch, die als Impulsgeber für die kapitalintensive Telekommunikationsbranche fungieren dürfte.

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