Schwere Vorwürfe aus Niedersachsen setzen den Bonner Telekommunikationsriesen unter Druck. Verbraucherschützer werfen dem Konzern vor, Kunden mit manipulativen Tricks – sogenannten „Dark Patterns“ – aktiv an der Kündigung zu hindern. Während das Management unter Zugzwang steht, fragen sich Anleger: Ist das nur ein kurzer Reputationsschaden oder der Beginn einer kostspieligen juristischen Auseinandersetzung?

Unlautere Methoden im Fokus?

Der Stein des Anstoßes ist der Online-Kündigungsprozess des Unternehmens. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen mahnte die Telekom am heutigen Mittwoch offiziell ab. Der Vorwurf wiegt schwer: Der Konzern soll Kunden durch gezielte Verunsicherung im digitalen Prozess festhalten.

Konkret geht es um eine warnende Infobox, die aufpoppt, sobald ein Kunde kündigen möchte. Unter der alarmierenden Frage „Sind Sie sicher, dass Sie das riskieren wollen?“ werden düstere Szenarien skizziert. Dem wechselwilligen Nutzer wird suggeriert, er riskiere den Verlust seiner Rufnummer, schlechteren Empfang oder hohe Gebühren im EU-Ausland. Diese psychologische Hürde verstößt nach Ansicht der Juristen klar gegen den Digital Services Act (DSA).

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Deutsche Telekom?

Gesetze ignoriert?

Die in der Warnbox aufgestellten Behauptungen entbehren laut Verbraucherschützern jeder rechtlichen Grundlage, was den Vorgang besonders brisant macht.

  • Rufnummernmitnahme: Das Telekommunikationsgesetz garantiert diese Option gesetzlich; ein Verlust ist bei korrektem Ablauf ausgeschlossen.
  • Roaming-Gebühren: Die EU-Roaming-Verordnung untersagt Zusatzentgelte im EU-Ausland, völlig unabhängig vom gewählten Anbieter.

Die Verbraucherzentrale fordert nun eine Unterlassungserklärung. Kommt die Telekom dem nicht nach, droht eine Klage. Solche Nachrichten sind Gift für die Stimmung an der Börse, da sie nicht nur das Image beschädigen, sondern auch Ressourcen binden.

Charttechnik und Analysten-Echo

Die negative Publicity trifft auf ein ohnehin angeschlagenes Chartbild. Die Aktie notiert heute bei 27,21 Euro und nähert sich damit bedenklich ihrem 52-Wochen-Tief von 26,45 Euro. Der Abstand zum gleitenden 200-Tage-Durchschnitt beträgt inzwischen fast 12 Prozent, was den mittelfristigen Abwärtstrend unterstreicht. Auch die wichtige US-Tochter T-Mobile US zeigte sich zuletzt schwächer und konnte keine Impulse liefern.

Dennoch gibt es Lichtblicke für mutige Investoren. Experten von JPMorgan bestätigten erst kürzlich ihr Kursziel von 39 Euro. Sie sehen in dem aktuellen Niveau offenbar eher eine Überreaktion des Marktes als ein fundamentales Problem. Ob die Bullen jedoch zurückkehren, hängt maßgeblich davon ab, wie schnell der Konzern den Konflikt mit den Verbraucherschützern beilegen kann.

Deutsche Telekom-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Deutsche Telekom-Analyse vom 04. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Deutsche Telekom-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Deutsche Telekom-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 04. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Deutsche Telekom: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...