Deutsche Telekom Aktie: Ärger um Glasfaser
Harte Vorwürfe der Konkurrenz und sinkende Investitionszahlen: Die Deutsche Telekom steht aktuell im Kreuzfeuer des VATM-Verbands. Während Kritiker dem Konzern eine bewusste Verzögerungstaktik beim Glasfaserausbau vorwerfen, reagiert der Kapitalmarkt bisher gelassen. Ignorieren Anleger hier ein wachsendes regulatorisches Risiko oder überwiegt die Stärke des US-Geschäfts?
- Verbandskritik: Vorwurf der Blockade beim Wechsel von Kupfer auf Glasfaser.
- Investitionsrückgang: Sachanlagen-Investitionen sanken im ersten Halbjahr um 8,6 %.
- Insider-Verkauf: Aufsichtsratsmitglied trennt sich von Aktienpaket.
- US-Sparte: T-Mobile US sorgt für Stabilität im Konzern.
Streitpunkt Netzausbau
Der Ton in der Telekommunikationsbranche wird rauer. Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) greift die Bonner frontal an. Der Kern des Konflikts: Die Telekom verweigere verbindliche Abschalttermine für das alte Kupfernetz. Dies bremse den Wettbewerb und die Migration auf moderne Glasfaserstrukturen aus.
Untermauert wird die Kritik durch die jüngsten Finanzkennzahlen. Die Investitionen in Sachanlagen im deutschen Markt fielen im ersten Halbjahr 2025 auf 6,4 Milliarden Euro – ein Minus von 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Während dies kurzfristig den Free Cashflow schont, werten Kritiker die Zahlen als Beleg für eine verlangsamte Ausbaudynamik. Sollte die Bundesnetzagentur den Argumenten des VATM folgen und strengere Vorgaben machen, könnte dies mittelfristig die Margen im Deutschland-Geschäft belasten.
Insiderverkauf und Charttechnik
Parallel zur politischen Debatte sorgt eine Transaktion aus der Führungsebene für Aufsehen. Aufsichtsratsmitglied Petra Steffi Kreusel verkaufte am 16. Dezember Aktien im Wert von knapp 48.000 Euro. Auch wenn das Volumen im Verhältnis zur Marktkapitalisierung gering ist, werden solche Verkäufe in Phasen externer Kritik vom Markt sensibel registriert.
Der Aktienkurs zeigt sich davon jedoch weitgehend unbeeindruckt. Gestern schloss das Papier bei 27,10 Euro. Damit notiert der Titel zwar knapp unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 27,55 Euro, hält sich aber stabil über dem 52-Wochen-Tief von 26,45 Euro. Der Markt gewichtet die operative Stärke der US-Tochter T-Mobile US, wo Großinvestoren wie die Norges Bank zuletzt zukauften, derzeit höher als die regulatorischen Störfeuer im Heimatmarkt.
Operative Maßnahmen
Abseits der politischen Bühne bessert der Konzern beim Kundenschutz nach. Mit dem Start des Systems "Call Check" zieht die Telekom mit Vodafone gleich und warnt Kunden nun automatisch vor potenziellen Betrugsanrufen. Diese Maßnahme generiert zwar keinen direkten Umsatz, ist aber ein notwendiger Schritt zur Kundenbindung (Churn-Rate) in einem gesättigten Markt, in dem Wettbewerber wie O2 Telefónica bei diesem Feature noch Rückstand haben.
Fazit
Für die kommenden Tage steht die Verteidigung der Marke von 27,00 Euro im Fokus. Technisch muss die Aktie beweisen, dass der Boden nach dem Rückgang von rund 7 Prozent seit Jahresanfang gefunden ist. Fundamental entscheidet sich die mittelfristige Performance jedoch in Washington und Bonn: Solange die US-Erträge sprudeln, kann die Telekom den regulatorischen Druck in Deutschland kompensieren. Sollte die Politik jedoch auf die VATM-Forderungen eingehen und den Investitionsdruck erhöhen, wäre die aktuelle Cashflow-Rechnung in Gefahr.
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