Die Deutsche Bank präsentiert den höchsten Quartalsgewinn seit fast 20 Jahren – doch statt Jubel herrscht unter Anlegern plötzlich Skepsis. Was steckt hinter dem überraschenden Kursrutsch nach den eigentlich glänzenden Zahlen?

Sondereffekte treiben Rekordgewinn

Mit 1,7 Milliarden Euro Nachsteuergewinn hat das Frankfurter Institut die Erwartungen deutlich übertroffen. Doch der scheinbare Erfolg hat einen Haken:

  • Der Gewinnsprung basiert maßgeblich auf wegfallenden Rückstellungen aus der Postbank-Übernahme (1,3 Mrd. Euro im Vorjahr)
  • Zinsunabhängige Aufwände sanken um 26% auf 5,0 Milliarden Euro
  • Zusätzliche Bilanzstützung durch Rückstellungsauflösungen

"Das sind klassische Einmaleffekte", kommentiert ein Marktbeobachter. "Die operative Stärke muss sich erst noch beweisen."

Operative Fortschritte geben Hoffnung

Dennoch zeigen die Zahlen echte Lichtblicke:

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  • Erträge: +3% auf 7,8 Mrd. Euro (alle Sparten im Plus)
  • Nachsteuerrendite (RoTE): 10,1% (im Zielkorridor)
  • Kapitalquote (CET1): stabil bei 14,2%
  • Risikovorsorge: -11% auf 423 Mio. Euro

Warum die Gewinnmitnahmen?

Trotz der positiven Signale setzte am Freitag eine deutliche Korrektur ein:

  • Aktie fiel auf 28,50 € (-0,52%)
  • Nur knapp unter dem 52-Wochen-Hoch von 28,64 €
  • Seit Jahresanfang dennoch +70% im Plus

"Die Zahlen sind gut, aber nicht gut genug für weitere Kursrekorde", analysiert ein Trader. "Viele haben die Erwartungen zu hoch geschraubt."

Ausblick: Nachhaltigkeit als Schlüssel

Die Bank bekräftigte ihre Jahresprognose von 32 Mrd. Euro Umsatz und signalisierte steigende Ausschüttungen. Doch die zentrale Frage bleibt: Kann das Institut seinen operativen Schwung ohne Sondereffekte fortsetzen? Die nächsten Quartale werden es zeigen.

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