Deutsche Bank Aktie: IT-Kollaps

Stundenlanger Ausfall bei Deutsche Bank, Postbank und Norisbank – tausende Kunden saßen am Montagnachmittag vor verschlossenen digitalen Türen. Die Aktie geriet umgehend unter Druck und verlor zeitweise 1,8 Prozent. Der gleichzeitige Ausfall aller drei Marken deutet auf Probleme im zentralen Kernsystem hin – ein wunder Punkt nach den langwierigen Postbank-Migrationsproblemen.

Komplettausfall zur Unzeit

Ab Mittag meldeten Kunden massive Schwierigkeiten beim Zugriff auf Online-Banking-Portale und mobile Apps. Auf der Störungsplattform „Allestörungen" schnellten die Fehlermeldungen in die Höhe. Login-Versuche brachen ab, Nutzer erhielten lediglich vage Hinweise auf „technische Gründe".

Erst gegen 17:50 Uhr gab die Bank weitgehend Entwarnung – allerdings mit dem Zusatz, dass vereinzelt noch Verzögerungen oder mehrere Login-Versuche nötig sein könnten. Der Zeitpunkt hätte kaum ungünstiger sein können: Kurz vor dem Jahreswechsel wollen viele Kunden ihre Finanzen ordnen.

Anleger reagieren empfindlich

Der Kapitalmarkt quittierte die Panne prompt. Im Xetra-Handel geriet die Aktie unter Druck, nachbörslich auf Tradegate weiteten sich die Verluste auf rund 1,8 Prozent aus. Der Kurs rutschte in den Bereich von 32,76 Euro.

Investoren zeigen sich besorgt über die Stabilität der IT-Infrastruktur. Dass alle drei Marken gleichzeitig ausfielen, lässt auf zentrale Systemprobleme schließen – ein kritischer Punkt für das unter CEO Christian Sewing zuletzt gestiegene Vertrauen in die technologische Sanierung der Bank.

Charttechnik im Fokus

Für die verbleibenden zwei Handelstage des Jahres liegt nun alles auf der technischen Stabilität. Sollte die IT-Infrastruktur morgen fehlerfrei laufen, dürfte sich der Kurs rasch erholen. Charttechnisch ist die Verteidigung der Marke von 32,50 Euro entscheidend, um das Jahr in konstruktiver Ausgangslage zu beenden.