DeFi Technologies hat gestern einen umfangreichen Jahresbrief vorgelegt. Das Management betont solide Finanzkennzahlen und sieht einen deutlichen Abstand zwischen operativer Entwicklung und aktueller Börsenbewertung. Gleichzeitig bleibt der Kurs nach einem massiven Rückgang unter Druck – wie begründet ist der Hinweis auf eine Unterbewertung?

Starke Bilanz, niedrige Bewertung

Im Brief an die Aktionäre legte das Unternehmen Kennzahlen für die ersten neun Monate 2025 offen. Der Umsatz lag demnach bei rund 80 Mio. US-Dollar, das operative Ergebnis bei 39 Mio. US-Dollar. Auf operativer Ebene arbeitet DeFi Technologies damit profitabel.

Besonders hervorgehoben wurde die Liquiditätsposition zum Ende des dritten Quartals:

  • Liquide Mittel und Treasury-Assets: 165,7 Mio. US-Dollar
  • Venture-Investments: 44 Mio. US-Dollar
  • Finanzverbindlichkeiten: 0 US-Dollar (schuldenfreie Bilanz)

Bei einer Marktkapitalisierung von rund 285,8 Mio. US-Dollar rechnet CEO Johan Wattenström vor, dass der Markt – nach Abzug der Barmittel und liquiden Investments – den operativen Kern des Unternehmens, inklusive der Tochter Valour, nur mit etwa 76,1 Mio. US-Dollar einpreist. Das Management bewertet diese implizite Bewertung als nicht im Einklang mit Wachstumspfad und Ertragskraft.

Die Aktie notiert aktuell um 0,74 US-Dollar und damit weit unter dem Jahreshoch von rund 4,25 US-Dollar. Ein jüngster Kursrückgang von knapp 10 Prozent unterstreicht die nervöse Stimmung rund um den Titel.

Operative Fortschritte und neue Geschäftsfelder

Trotz der schwachen Kursentwicklung verweist DeFi Technologies auf deutliche operative Fortschritte 2025. Die Tochter Valour hat ihr Angebot auf 102 börsengehandelte Produkte (ETPs) ausgebaut und damit ihre Rolle als regulierter Anbieter von Krypto- und Digital-Asset-Produkten gestärkt.

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Zu den strategischen Schwerpunkten zählen:

  • Regionale Expansion: Neue Listings an der London Stock Exchange, der SIX Swiss Exchange und der brasilianischen B3-Börse. Aus einem primär europäisch ausgerichteten Player soll ein globaler Asset Manager werden.
  • Neue Geschäftslinie: Mit „Valour Custody“ ist für 2026 ein eigenständiges Verwahrungsgeschäft angekündigt, das die interne Infrastruktur für externe Kunden öffnen und zusätzliche Erlösquellen schaffen soll.
  • Fokus auf Institutionelle: Ausbau institutioneller Produkte und Services im Bereich dezentraler Marktinfrastruktur.

Parallel dazu belasten externe Faktoren die Wahrnehmung am Markt. Die Kanzlei Burwick Law untersucht mögliche Ansprüche im Zusammenhang mit dem Kursverfall von etwa 4,25 auf 0,74 US-Dollar. Diese rechtliche Prüfung dürfte zur erhöhten Volatilität beitragen und ist ein Grund, warum das Management den Dialog mit Aktionären intensiviert.

Einordnung im Marktumfeld

Die Diskrepanz zwischen soliden Kennzahlen und schwacher Kursentwicklung spiegelt ein schwieriges Umfeld für Krypto-Aktien zum Jahresende 2025 wider. Viele Investoren agieren in diesem Segment vorsichtig, trotz neuer Produkte und wachsender Regulierung.

DeFi Technologies hebt hervor, dass sich das Geschäftsmodell von einfachen Bitcoin-Trackern hin zu komplexeren Strukturen entwickelt hat. Dazu zählen unter anderem jüngst genehmigte Solana-ETPs in Brasilien. Mit dem gemeldeten operativen Ergebnis von 39 Mio. US-Dollar positioniert sich das Unternehmen zudem anders als viele verlustschreibende Blockchain-Peers.

Die klare Fokussierung des CEO auf das Thema Bewertung ist ein klassisches Signal in Richtung Kapitalmarkt: Es soll Vertrauen in Bilanz und Ertragsbasis stärken und die Grundlage für mögliche künftige Maßnahmen wie Akquisitionen oder andere Kapitaleinsätze aus dem hohen Cash-Bestand liefern.

Ausblick auf 2026

Für 2026 plant DeFi Technologies, die verwalteten Vermögen (Assets under Management, AUM) deutlich auszubauen und die Vertriebspräsenz insbesondere in Lateinamerika, Afrika und dem Mittleren Osten zu erweitern. Der Start von Valour Custody wird dabei zum Prüfstein, ob das Unternehmen seine Erlösbasis jenseits klassischer Asset-Management-Gebühren verbreitern kann.

Operativ entscheidend wird die Veröffentlichung des testierten Abschlusses für 2025, die die Entwicklung im vierten Quartal und die Nachhaltigkeit des gemeldeten operativen Ergebnisses bestätigen soll. Aus charttechnischer Sicht bleibt der Titel vorerst im Abwärtstrend; ein nachhaltiger Anstieg über die Marke von 1,00 US-Dollar wäre ein wichtiger Schritt, um den aktuellen Negativtrend zu durchbrechen.

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