Die Daimler Truck Aktie schwächelt zum Jahresende deutlich und entfernt sich vom starken DAX. Trotz operativer Fortschritte im Bereich Elektromobilität bleibt der Kurs unter wichtigen charttechnischen Marken. Der Markt gewichtet aktuell Konjunktur- und Transformationsrisiken höher als die gemeldeten Erfolge.

Im Kern geht es um eine klare Diskrepanz: Während der DAX seine Stärke behauptet, notiert Daimler Truck spürbar unter der 200-Tage-Linie. Gleichzeitig werden positive Nachrichten aus dem E-Lkw- und E-Bus-Geschäft verkauft statt gekauft – ein Signal für ausgeprägte Skepsis im Markt.

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Die Fakten im Überblick

  • Charttechnik: Kurs unter der 200-Tage-Linie (rund 37,60 Euro), Momentum negativ.
  • Nachrichtenlage: Start der Auslieferung des eActros 600 und Großauftrag über 500 E-Busse verpuffen im Kurs.
  • Branche USA: Hinweise auf Nachfrageschwäche im US-Lkw-Markt und Unsicherheit über Zölle belasten.
  • Strategie-Risiko: Ford schreibt rund 19,5 Mrd. US-Dollar im EV-Segment ab und schwenkt stärker zu Hybriden – ein Warnsignal für reine BEV-Strategien.
  • Analysten: Etwa die UBS senkte ihr Kursziel auf 40 Euro mit Verweis auf die Abhängigkeit vom US-Zyklus.
  • Logistik-Ausblick: C.H. Robinson erwartet 2026 steigende Frachtvolumina und knappere Kapazitäten, der Markt blendet das bislang aus.

Operative Fortschritte treffen auf Skepsis

Kurz vor den Feiertagen meldete Daimler Truck den Start der Auslieferung des batterieelektrischen eActros 600. Dazu kam ein Großauftrag über 500 Elektrobusse des belgischen Verkehrsbetreibers De Lijn. Solche Meldungen würden in einem freundlichen Umfeld üblicherweise als Kurstreiber wirken.

Tatsächlich reagierte die Aktie jedoch mit Rücksetzern und pendelt im Bereich um 37 Euro. Institutionelle Anleger scheinen die Nachrichten eher zum Abbau von Positionen zu nutzen. Der Markt nimmt die langfristigen Chancen der E-Mobilitätsstrategie zwar zur Kenntnis, bewertet die damit verbundenen Investitionen und Margenrisiken aktuell aber deutlich kritischer.


Belastung aus Nordamerika und Branchenumfeld

Ein wesentlicher Faktor ist die Stimmung im nordamerikanischen Nutzfahrzeugmarkt. Der US-Markt gilt als Ertragsanker. Zuletzt sendeten Wettbewerber wie Traton Signale einer abkühlenden Nachfrage in den USA. Verunsicherung über mögliche Zölle und eine zurückhaltende Bestellpolitik vieler Flottenbetreiber verstärken den Druck.

Zusätzlich wirkt der Strategiewechsel beim US-Konzern Ford als negativer Referenzpunkt für die gesamte Branche. Die hohen Abschreibungen von rund 19,5 Mrd. US-Dollar im Elektrosegment und der stärkere Fokus auf Hybride werden von Analysten als Warnung verstanden: Rein batterieelektrische Konzepte könnten schwieriger und später profitabel skalieren als erhofft. Vor diesem Hintergrund hinterfragen Investoren, wie robust der konsequente BEV-Kurs von Daimler Truck im Lkw-Segment ist.


Logistik-Prognosen als möglicher Katalysator

Einen möglichen Gegenpol zu der trüben Stimmung liefern mittelfristige Daten aus der Logistikbranche. Der US-Dienstleister C.H. Robinson rechnet für 2026 mit steigenden Frachtvolumina, unter anderem mit einem Plus von rund 6 % im Dry-Van-Bereich, bei gleichzeitig knapper werdenden Lkw-Kapazitäten.

Historisch führte eine solche Konstellation häufig zu höheren Frachtraten und in der Folge zu steigender Nachfrage nach neuen schweren Zugmaschinen (Class 8 Trucks). Dass die Aktie dieses Szenario bislang nicht widerspiegelt, zeigt, wie stark aktuell die Vorsicht überwiegt. Viele Investoren warten offenbar auf konkrete Signale in den kommenden Quartalszahlen, bevor sie wieder offensiver in zyklische Nutzfahrzeugwerte einsteigen.


Fazit: Divergenz zum DAX bleibt bestehen

Die deutliche Abkopplung vom DAX, die Kursnotierung unter der 200-Tage-Linie und das schwache Sentiment trotz guter operativer Nachrichten deuten auf anhaltenden Verkaufsdruck hin. Solange die Unsicherheit rund um den US-Zyklus und die Profitabilität der Elektrosparte dominiert, dürfte der Titel anfällig für Rückschläge bleiben.

Ein positiver Impuls für die Aktie wäre vor allem dann wahrscheinlich, wenn sich die von C.H. Robinson skizzierte Belebung des Frachtmarkts in den US-Auftragseingängen und den Margen von Daimler Truck konkret niederschlägt. Bis entsprechende Daten vorliegen, prägt vor allem Zurückhaltung das Bild.

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