Ein neuer Großauftrag für Elektrobusse sorgt bei Daimler Truck operativ für Rückenwind, doch im Chart spiegelt sich diese Stärke kaum wider. Während der Hersteller seine Position im E-Mobilitätsmarkt ausbaut, bleibt die Aktie in der Nähe wichtiger Unterstützungszonen. Wie passt diese Diskrepanz zwischen vollen Auftragsbüchern und verhaltenem Kursbild zusammen?

Großauftrag aus Belgien stärkt E-Bus-Geschäft

Im Mittelpunkt steht ein Rahmenvertrag mit dem flämischen Verkehrsbetrieb De Lijn. Das Unternehmen stellt seine Busflotte bis 2035 komplett auf emissionsfreie Antriebe um und setzt dabei in großem Umfang auf Technik von Daimler Truck.

Die Eckpunkte des Deals:

  • Rahmenvertrag über bis zu 500 emissionsfreie Elektrobusse
  • Bereits fixiert: 80 Mercedes-Benz eCitaro als erste Festbestellung
  • Geplanter Lieferstart: Anfang 2027

Der Auftrag ist strategisch wichtig: Er zeigt, dass Daimler Truck im Wettbewerb um Elektrobus-Flotten bei großen öffentlichen Betreibern mithalten kann. Die Wahl des eCitaro durch De Lijn wertet der Markt als Bestätigung für die technologische Reife des Modells und die Positionierung im europäischen ÖPNV.

Kurs unter Druck trotz stabiler Basis

Trotz dieser positiven Nachricht bleibt die Aktie charttechnisch angeschlagen. Gestern schloss das Papier bei 37,00 Euro und liegt damit rund 16 % unter dem 52-Wochen-Hoch von 44,39 Euro. Seit Jahresbeginn steht zwar noch ein moderates Plus von 1,68 %, kurzfristig zeigt der Trend jedoch nach unten.

Einige technische Marken im Überblick:

  • Schlusskurs: 37,00 Euro
  • 50-Tage-Durchschnitt: 36,20 Euro (leicht darüber)
  • 200-Tage-Durchschnitt: 37,60 Euro (aktuell knapp darunter)
  • RSI (14 Tage): 37,8 (keine überkaufte, eher eine leicht schwächere Marktphase)

Der Bereich um die 37 Euro erweist sich damit als Zone, in der sich kurzfristige Schwäche und mittelfristig noch solide Ausgangslage überlagern. Der leichte Abstand nach oben zum 50-Tage-Durchschnitt und der kleine Abstand nach unten zur 200-Tage-Linie deuten auf eine orientierungslose Phase hin, in der der Markt noch keine klare Richtung gefunden hat.

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Analysten setzen auf Zwischenton

Auf der Analystenseite überwiegt eine nüchterne Einschätzung. Die UBS belässt ihre Einstufung für Daimler Truck auf „Neutral“ und nennt ein Kursziel von 40 Euro. Vom aktuellen Kursniveau entspricht das einem begrenzten Aufwärtsspielraum.

Zwischen den Zeilen signalisiert diese Haltung: Der Markt erkennt das Potenzial des Geschäfts und die Bedeutung des E-Bus-Auftrags, erwartet aber kurzfristig keine dynamische Neubewertung. Gründe sind vor allem:

  • Zyklische Abhängigkeit des Lkw- und Nutzfahrzeuggeschäfts
  • Hohe Investitionen in Elektrifizierung und Transformation, die auf die Margen drücken können
  • Zurückhaltende Stimmung im Sektor trotz einzelner positiver Aufträge

Damit passt die Analysteneinschätzung zum Kursbild: Fundamental gibt es Erfolge, doch sie reichen aktuell nicht aus, um die Skepsis vollständig aufzulösen.

Fazit: Bewährungsprobe auf mehreren Ebenen

Für Daimler Truck treffen derzeit zwei Welten aufeinander: Operativ stärkt der Rahmenvertrag mit De Lijn über bis zu 500 Elektrobusse die Position im Zukunftssegment E-Mobilität, an der Börse bleibt die Reaktion jedoch verhalten. Technisch pendelt die Aktie um 37 Euro knapp unter dem 200-Tage-Durchschnitt, während das Kursziel der UBS bei 40 Euro einen überschaubaren Puffer nach oben lässt.

Entscheidend wird in den kommenden Wochen, ob weitere Aufträge und konkrete Fortschritte in der Transformation genug Vertrauen schaffen, um die Distanz zum 52-Wochen-Hoch von rund 16 % sichtbar zu verkleinern und die aktuelle Schwächephase im Chart zu überwinden.

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