Die monatelange Hängepartie hat ein Ende. Nachdem Brüssel bereits grünes Licht gegeben hatte, winkte nun auch die Bundesregierung die Übernahme durch den Öl-Giganten ADNOC endgültig durch. Damit ist der Weg frei für einen der größten Deals der deutschen Industriegeschichte – doch für Kleinanleger beginnt jetzt die eigentlich kritische Phase. Was blüht den verbliebenen Aktionären, wenn der neue Eigentümer fast alle Macht in Händen hält?

Der Weg ist frei

Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) hat die letzte entscheidende Hürde beseitigt und die Unbedenklichkeitsbescheinigung erteilt. Laut Unternehmensangaben sind damit alle Vollzugsbedingungen erfüllt. Der Staatsfonds aus Abu Dhabi, der über seine Tochter XRG agiert, kann die rund 14,7 Milliarden Euro schwere Transaktion nun finalisieren. Marktbeobachter rechnen mit dem offiziellen "Closing" bereits in den kommenden Tagen.

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Doch warum reagiert die Börse verhalten?

Trotz der finalen Freigabe notiert die Aktie heute bei 59,22 Euro. Damit liegt der Kurs weiterhin spürbar unter dem offiziellen Angebotspreis von 62,00 Euro. Dieser Abschlag verdeutlicht die Skepsis des Marktes bezüglich der Liquidität und der Dauer bis zur tatsächlichen Auszahlung. Viele institutionelle Investoren haben ihre Stücke bereits angedient, was den Handel in den verbliebenen freien Aktien austrocknen lässt.

Delisting: Das Ende der Börsennotiz?

Mit der Freigabe aus Berlin rücken nun drastische gesellschaftsrechtliche Schritte in den Fokus. XRG hat sich bereits rund 91,3 % der Anteile gesichert und kontrolliert über weitere Instrumente inzwischen fast 95 % des Grundkapitals. Diese Dominanz ermöglicht dem Investor nahezu uneingeschränkte Handlungsfreiheit.

Das wahrscheinlichste Szenario ist nun ein schnelles Delisting von der Frankfurter Börse. Für die "Andienungsverweigerer" – also jene Anleger, die ihre Aktien noch halten – wird die Luft dünner. Es droht ein sogenannter Squeeze-out (Zwangsausschluss).

Die Eckdaten des Megadeals im Überblick:
* Käufer: XRG (Tochter der ADNOC Group)
* Angebotspreis: 62,00 Euro je Aktie
* Strategie: Fokus auf "Sustainable Future" und Kreislaufwirtschaft
* Finanzspritze: Geplante Kapitalerhöhung von 1,17 Mrd. Euro nach Vollzug

Milliarden-Wette auf die Zukunft

Covestro-Chef Dr. Markus Steilemann hatte den Deal stets verteidigt. Nicht ohne Grund: Ein Kernstück der Einigung ist eine Kapitalerhöhung um 10 Prozent unmittelbar nach dem Vollzug. Die daraus resultierenden 1,17 Milliarden Euro sollen direkt in die Transformation des Konzerns fließen. Der Standort Leverkusen und Arbeitnehmerrechte bleiben vertraglich geschützt.

Für Anleger stellt sich nun die finale Frage: Verkaufen oder auf die Barabfindung spekulieren? In einem Squeeze-out-Verfahren wird der Preis oft durch ein neues Gutachten festgelegt. Zwar fungiert das ursprüngliche Angebot meist als Untergrenze, doch der Weg dorthin kann langwierig sein. Dass die Bundesregierung trotz sensibler Technologie keine Einwände erhob, werten Analysten als klares politisches Signal für die deutsch-arabischen Wirtschaftsbeziehungen – für den Kleinaktionär zählt am Ende jedoch nur der Preis, zu dem er aus dem Markt gedrängt wird.

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