Das monatelange Tauziehen hat ein Ende, die letzte Hürde ist gefallen. Covestro steht unmittelbar vor der historischen Übernahme durch den Öl-Riesen ADNOC, nachdem nun auch die deutsche Bundesregierung grünes Licht gegeben hat. Doch während das Management aufatmet, fragen sich Privatanleger jetzt: Ist dies der Moment zum Ausstieg oder lohnt sich das Warten auf den allerletzten Akt?

Rettungsanker in stürmischer See

Die Nachricht aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) dürfte in Leverkusen für Erleichterung gesorgt haben. Mit der außenwirtschaftsrechtlichen Freigabe ist die letzte regulatorische Bedingung erfüllt. Die Investmentgesellschaft XRG, eine Tochter von ADNOC, kann den Deal nun finalisieren. Marktbeobachter rechnen fest damit, dass das formelle "Closing" in den nächsten Tagen erfolgt.

Dass dieser Deal für den Werkstoffhersteller überlebenswichtig ist, zeigt ein schonungsloser Blick auf die operative Realität. Die jüngsten Q3-Zahlen offenbarten ein tiefes Loch in der Bilanz: sinkende Umsätze und ein negatives Konzernergebnis. Ohne die schützende Hand von ADNOC und den festen Angebotspreis von 62 Euro würde der Kurs angesichts dieser fundamentalen Schwäche wohl ins Bodenlose stürzen.

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Milliarden-Spritze und bittere Wahrheit

Der Vollzug der Übernahme öffnet die Schleusen für dringend benötigtes Kapital. ADNOC hat sich verpflichtet, eine Kapitalerhöhung von 1,17 Milliarden Euro zu zeichnen. Dieses Geld soll die Zukunftsstrategie des Konzerns sichern, auch wenn der globale Markt weiterhin Gegenwind liefert.

Die wichtigsten Fakten zur Einigung im Überblick:
* Kapitalfluss: 1,17 Milliarden Euro frisches Geld für Covestro.
* Struktur: Der Unternehmenssitz bleibt in Leverkusen, der Vorstand im Amt.
* Auflagen: Um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, müssen bestimmte Patente lizenziert werden.

Delisting: Das Spiel ist aus

Doch was bedeutet das konkret für die Aktie? Der Titel notiert aktuell bei 59,38 € und damit noch immer mit einem leichten Abschlag zum Übernahmepreis. Dieser Spread ist keine Chance auf große Gewinne mehr, sondern spiegelt lediglich die technische Wartezeit bis zur Abwicklung wider. Die Volatilität ist mit annualisiert rund 12 % entsprechend niedrig – die Luft ist raus.

Für Kleinanleger ist die "Equity Story" der eigenständigen Covestro damit auserzählt. Es ist davon auszugehen, dass die neuen Eigentümer zügig ein Delisting anstreben werden, um sich von lästigen Berichtspflichten zu befreien. Wer jetzt noch investiert bleibt, setzt einzig auf eine mögliche Zwangsabfindung (Squeeze-Out), falls ADNOC mehr als 95 % der Anteile sichert. Das Risiko eines Scheiterns ist faktisch eliminiert, doch die großen Kurssprünge gehören der Vergangenheit an.

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