Der monatelange Nervenkrieg hat ein Ende, die Würfel sind gefallen. Was viele Anleger bereits ahnten, ist nun offiziell: Die Übernahme des Leverkusener Kunststoffkonzerns durch den staatlichen Ölriesen Adnoc ist beschlossene Sache. Nachdem nun auch die letzte bürokratische Hürde aus dem Weg geräumt wurde, stellt sich für Investoren eigentlich nur noch eine Frage: Was passiert jetzt mit den verbliebenen Papieren im Depot?

Grünes Licht aus Berlin

Die wichtigste Nachricht vorweg: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat die notwendige Unbedenklichkeitsbescheinigung erteilt. Damit ist das letzte Hindernis für den 14,7-Milliarden-Euro-Deal beseitigt. Die Angst vor einem Scheitern in letzter Sekunde, die oft bei grenzüberschreitenden Übernahmen mitschwingt, ist damit vom Tisch.

Mit der Zustimmung aus Berlin sind sämtliche Vollzugsbedingungen erfüllt. Der offizielle Vollzug der Transaktion, das sogenannte "Closing", wird bereits in den kommenden Tagen erwartet. Für das Unternehmen endet damit die Phase der Ungewissheit – und die Ära der Eigenständigkeit.

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Abschied von der Börse naht

Mit dem Vollzug greifen nun die Mechanismen, die den Konzern fundamental verändern werden. Adnoc macht keinen Hehl daraus, wohin die Reise geht:

  • Kapitalspritze: Nach dem Closing ist eine Kapitalerhöhung um rund 1,17 Milliarden Euro geplant, die Adnoc vollständig zeichnen wird.
  • Delisting: Mittelfristig soll die Covestro-Aktie vom Kurszettel verschwinden.
  • Standortsicherung: Trotz der neuen Eigentümerstruktur sind betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland bis Ende 2032 ausgeschlossen.

Arbitrage statt Kursfantasie?

Doch wie reagiert der Kurs auf die finale Bestätigung? Die großen Sprünge bleiben aus, da der Markt den Erfolg der Offerte bereits weitgehend eingepreist hatte. Mit einem Schlusskurs von 59,30 Euro gestern notiert das Papier nur knapp unter dem offiziellen Angebotspreis von 62,00 Euro.

Der Titel verhält sich mittlerweile wie ein klassischer Arbitrage-Wert. Das Aufwärtspotenzial ist durch den fixierten Übernahmepreis gedeckelt, das Risiko nach unten durch die Kaufgarantie der Araber minimiert. Dies spiegelt sich auch in der geringen Volatilität wider. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 60,74 Euro ist marginal – die Luft ist raus.

Anleger, die ihre Anteile noch halten, spekulieren nun primär auf den kommenden "Squeeze-out". Sobald Adnoc die entsprechenden Schwellenwerte beim Aktienbesitz erreicht, dürften die verbliebenen Kleinaktionäre gegen eine Barabfindung aus dem Unternehmen gedrängt werden. Ob sich das Warten auf dieses oft langwierige Verfahren lohnt, muss jeder Anleger für sich selbst entscheiden. Fest steht: Die Geschichte von Covestro als unabhängiger Börsenwert neigt sich dem Ende zu.

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