Der einstige Chemie-Riese verschwindet schrittweise von der Bildfläche. In den letzten 24 Stunden strichen gleich mehrere Schwergewichte unter den Index-Anbietern den Titel aus ihren Benchmarks. Das zwingt Fondsmanager zum Handeln und wirft für verbliebene Kleinanleger eine drängende Frage auf: Lohnt sich das Ausharren überhaupt noch oder ist die Messe längst gelesen?

Zwangsexit für ETFs

Die Nachricht ist eindeutig: Covestro hat seine Daseinsberechtigung in den großen Welt-Indizes verloren. Sowohl S&P als auch FTSE haben Fakten geschaffen und die Aktie entfernt. Was technisch klingt, hat harte Konsequenzen für den Handel. Passive Anleger, also ETFs und Indexfonds, müssen ihre Portfolios nun bereinigen und Covestro-Papiere zwangsweise abstoßen.

Dieser technische Verkaufsdruck ist die direkte Folge des dramatisch sinkenden Streubesitzes (Free Float). Für liquide Indizes ist der Titel schlichtweg ungeeignet geworden. Konkret betrifft der Rauswurf folgende Barometer:

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  • FTSE All-World Index: Kein Platz mehr im globalen Benchmark.
  • S&P Europe 350 – Materials: Der europäische Sektor-Index sortiert aus.
  • S&P Global BMI Index: Auch der breite Markt verabschiedet sich.

Berlin macht den Weg frei

Doch warum passiert das gerade jetzt? Auslöser für den beschleunigten Rückzug ist ein entscheidender Stempel aus Berlin. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) hat vor wenigen Tagen die Unbedenklichkeitsbescheinigung für die Übernahme durch XRG (ehemals ADNOC International) erteilt.

Lange wurde spekuliert, ob Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik dem Deal mit dem Staatsfonds aus den Vereinigten Arabischen Emiraten im Wege stehen könnten. Diese Sorge ist nun vom Tisch. Nach der EU-Kommission hat auch der Bund die letzte große regulatorische Hürde beiseitegeräumt. Die Transformation vom Publikumsunternehmen zur bloßen Sparte eines Energie-Giganten ist damit so gut wie besiegelt.

Langeweile als neues Normal?

Der Kapitalmarkt hat den neuen Status quo bereits vollständig eingepreist. Das zeigt ein Blick auf den Chart: Die Aktie klebt förmlich fest. Mit einer extrem niedrigen Volatilität von nur 12,22% (annualisiert auf 30 Tage) bewegt sich der Kurs kaum noch. Aktuell notiert das Papier bei 59,32 € und damit in direkter Nähe zum 50-Tage-Durchschnitt. Große Sprünge oder emotionale Ausbrüche? Fehlanzeige.

Covestro ist kein klassisches Investment mehr, sondern ein reines Arbitrage-Objekt im Endstadium. Wer jetzt noch investiert ist, spekuliert maximal auf Details beim kommenden "Squeeze-out" oder wartet auf die Abfindung. Der Rauswurf aus den Indizes war der symbolische Schlussstrich unter die Ära der Eigenständigkeit. Für dynamische Anleger gibt es hier nichts mehr zu holen – der Blick der Finanzwelt richtet sich bereits auf die Zeit nach dem Delisting.

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