Die Covestro-Aktie steckt in der Zwickmühle: Während die EU-Kommission die milliardenschwere Übernahme durch Adnoc genau unter die Lupe nimmt, offenbart der Kunststoffhersteller alarmierende Quartalszahlen. Kann die Übernahmefantasie die fundamentalen Probleme übertünchen?

EU-Prüfung als Deal-Breaker?

Die Wettbewerbshüter in Brüssel schalten einen Gang höher - die geplante Adnoc-Übernahme wird einer vertieften Untersuchung unterzogen. Der Verdacht: Abu Dhabi könnte mit staatlichen Subventionen ein überhöhtes Gebot ermöglicht haben, das den europäischen Wettbewerb verzerrt.

Finanzvorstand Christian Baier gibt sich gelassen: "Wir haben mit dieser Prüfung gerechnet." Doch die Realität ist hart - der Deal hängt nun monatelang in der Schwebe. Für Anleger die bange Frage: Wird Brüssel den roten Teppich ausrollen oder die Reißleine ziehen?

Operativer Absturz mit Ansage

Die Bilanzzahlen lesen sich wie ein Albtraum:

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  • 59 Millionen Euro Verlust
  • Umsatzeinbruch um 8,4% auf 3,4 Milliarden Euro
  • EBITDA schrumpft um 16%

Der Hauptschuldige? Ein toxischer Mix aus Handelskriegen und geopolitischen Spannungen, der die Margen zerfrisst. Die US-Zölle treffen ins Mark - Covestro muss seine Kunststoffe zu Dumpingpreisen verramschen.

Konsequenz: Die Führungsetage streicht die Jahresprognose. Die Botschaft ist klar: Auf ein Wunder sollte niemand hoffen.

Chartbild: Zwischen Hoffnung und Realität

Technisch gesehen zeigt der Titel erstaunliche Resilienz - die 50-Tage-Linie wurde gehalten, der langfristige Aufwärtstrend bleibt intakt. Doch das 4-Jahres-Hoch in Reichweite wirkt wie eine gläserne Decke.

Die Gretchenfrage: Reicht die Adnoc-Fantasie als Rettungsanker, oder wird die operative Schieflage den Kurs letztlich in die Tiefe ziehen? Die nächsten Wochen werden die Richtung vorgeben - entweder in den Deal-Rausch oder den Absturz.

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