Covestro Aktie: EU-Kommission stoppt Übernahme-Vollzug

Die Brüsseler Behörden haben dem milliardenschweren Deal zwischen Covestro und dem staatlichen Ölriesen Adnoc aus Abu Dhabi einen Dämpfer verpasst. Eine vertiefte Prüfung soll klären, ob ausländische Subventionen den europäischen Wettbewerb verzerren könnten.
Die EU-Wettbewerbshüter äußerten am Montag konkrete Bedenken: Eine unbegrenzte Staatsgarantie der Vereinigten Arabischen Emirate sowie eine bereits zugesagte Kapitalspritze von 1,2 Milliarden Euro durch Adnoc könnten dem Ölkonzern unfaire Vorteile verschafft haben. Die Kommission befürchtet, dass diese staatliche Unterstützung Adnoc ermöglichte, Covestro zu Konditionen zu erwerben, die weit über dem liegen, was private Investoren hätten bieten können.
Staatshilfen im Visier der Wettbewerbshüter
Der Deal war bereits praktisch abgeschlossen: Adnoc hatte sich bis Ende 2024 über 91 Prozent der Anteile gesichert - inklusive Finanzinstrumenten sogar 95 Prozent. Die börsennotierten Anteile des ehemaligen DAX-Konzerns wurden mit 11,7 Milliarden Euro bewertet. Zusammen mit den übernommenen Schulden summiert sich die Transaktion auf rund 16 Milliarden Euro.
Doch nun haben die EU-Behörden bis zum 2. Dezember Zeit für ihre endgültige Entscheidung. Die Kommission wurde erst am 15. Mai über die Transaktion informiert - ein ungewöhnlich später Zeitpunkt für eine Übernahme dieser Größenordnung.
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Markt reagiert gelassen
Trotz der regulatorischen Hürden blieb die Covestro-Aktie am Montag stabil und notierte im XETRA-Handel zeitweise mit einem Plus von 0,17 Prozent bei 60,56 Euro. Die Anleger scheinen darauf zu setzen, dass die Übernahme letztendlich durchgewinkt wird - möglicherweise mit Auflagen.
Die staatlichen Strukturen hinter Adnoc rücken damit in den Fokus der europäischen Regulierer. Was als strategische Übernahme im Chemiesektor begann, entwickelt sich nun zu einem Präzedenzfall für den Umgang mit staatlich gestützten Übernahmen aus Drittländern.
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