Der Polymerkonzern Covestro steckt tief in der Krise – schwache Nachfrage, Preisverfall und dann auch noch ein Brand im Werk Dormagen. Doch während die Zahlen verheerend aussehen, könnte ausgerechnet ein Deal mit einem arabischen Staatskonzern die Wende bringen. Steht das Unternehmen kurz vor einem Befreiungsschlag?

Quartalsergebnisse offenbaren ganze Misere

Die jüngsten Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der Umsatz brach im dritten Quartal um 12 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro ein. Noch dramatischer die Gewinnentwicklung – das Konzernergebnis rutschte mit minus 47 Millionen Euro ins Minus. Verantwortlich dafür sind gleich mehrere Faktoren, die dem Chemiekonzern gleichzeitig zusetzen:

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  • Anhaltend niedrige Verkaufspreise durch Überkapazitäten am Markt
  • Ungünstige Währungsentwicklung belastet internationale Geschäfte
  • Produktionsausfälle durch Brand im Chempark Dormagen
  • Schwache Nachfrage aus Schlüsselindustrien

Das EBITDA von 242 Millionen Euro klingt auf den ersten Blick solide – doch ohne eine einmalige Versicherungszahlung von 75 Millionen Euro wäre auch diese Kennzahl deutlich trüber ausgefallen. Die Jahresprognose musste entsprechend nach unten korrigiert werden: Statt bis zu 1,1 Milliarden Euro erwartet Covestro nun maximal 800 Millionen Euro EBITDA.

ADNOC-Übernahme: Der 17-Milliarden-Euro-Rettungsanker?

Während die operative Entwicklung düster aussieht, rückt die Übernahme durch den Staatskonzern ADNOC aus Abu Dhabi näher. Der Deal hat ein Volumen von 17 Milliarden Euro – für viele Anleger längst der einzige Grund, überhaupt noch an der Aktie festzuhalten. Der finale Stichtag liegt am 2. Dezember, die regulatorischen Genehmigungen durch die EU-Kommission laufen erwartungsgemäß.

Doch was bedeutet das konkret? ADNOC würde dem schwächelnden Konzern nicht nur finanzielle Stabilität verschaffen, sondern auch Zugang zu günstigen Rohstoffen aus dem Nahen Osten. In Zeiten hoher Energiekosten in Europa könnte dies ein entscheidender Wettbewerbsvorteil werden.

STRONG-Programm zeigt erste Erfolge

Immerhin eine Lichtblick-Meldung: Das Kostensenkungsprogramm STRONG läuft besser als geplant. Bereits 320 Millionen Euro wurden eingespart – das Ziel von 400 Millionen Euro bis 2028 scheint erreichbar. Gleichzeitig investiert Covestro strategisch in Wachstum: Die Übernahme der Pontacol AG stärkt das Foliengeschäft, der Vencorex-Deal erweitert die Produktion in Thailand und den USA.

Doch reicht das aus? Die globalen BIP-Prognosen wurden auf 2,5 Prozent gesenkt, die wichtigsten Abnehmerindustrien schwächeln:

  • Automobilindustrie wächst nur noch um 1,9 Prozent
  • Bauindustrie erholt sich minimal auf 0,6 Prozent
  • Elektronikbranche enttäuscht mit 2,9 Prozent

CEO Markus Steilemann bringt es auf den Punkt: "Das Umfeld für unsere Branche bleibt herausfordernd. Wir spüren weiterhin hohen Preisdruck und verhaltene Nachfrage weltweit."

Geduldsspiel für Anleger

Die Aktie notiert bei 59,14 Euro – rund 2,6 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch von Anfang Juli. Wer jetzt einsteigt, spekuliert faktisch auf den erfolgreichen ADNOC-Deal. Scheitert die Übernahme wider Erwarten, dürfte es für Covestro in diesem Marktumfeld extrem schwierig werden. Gelingt sie, könnten Aktionäre vom Übernahmeangebot profitieren.

Das vierte Quartal wird zeigen, ob der arabische Staatskonzern tatsächlich den Zuschlag erhält – oder ob Covestro doch noch alleine durch die Krise navigieren muss.

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