Die Übernahme des Leverkusener Werkstoffherstellers durch den staatlichen Ölkonzern ADNOC tritt in die finale Phase ein. Nachdem die entscheidende Beteiligungsschwelle gefallen ist, passen nun auch die Analysten ihre Erwartungen der neuen Realität an. Für verbliebene Aktionäre deutet alles auf ein baldiges Ende der eigenständigen Börsennotierung hin.

  • ADNOC sichert sich 95,10 % der Stimmrechte
  • Berenberg erhöht Kursziel auf Angebotspreis (62 €)
  • Finanzvorstand Christian Baier verlässt den Konzern

Die Privatbank Berenberg hat am heutigen Samstag ihr Kursziel für die Covestro-Papiere von 61 auf 62 Euro angehoben. Diese Anpassung ist mehr als reine Kosmetik: Der neue Zielwert entspricht exakt dem offiziellen Übernahmeangebot von ADNOC. Die Analysten signalisieren damit deutlich, dass keinerlei Spielraum für abweichende Kursfantasien mehr besteht. Die Aktie, die den Handel am Freitag bei 59,72 Euro beendete, hat sich bereits weitgehend auf diesem Niveau eingependelt. Der geringe Abschlag zum Angebotspreis spiegelt lediglich den Zeitwert des Geldes bis zur finalen Abwicklung wider.

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Dominanz zementiert

Hintergrund der Neubewertung ist die erfolgreiche Sicherung der Mehrheit durch die ADNOC-Tochter XRG. Mit nunmehr 95,10 Prozent der Stimmrechte wurde die kritische Schwelle überschritten, die einen sogenannten Squeeze-Out ermöglicht. Dieser rechtliche Mechanismus erlaubt es dem Hauptaktionär, die verbliebenen Minderheitsaktionäre gegen eine Barabfindung aus dem Unternehmen zu drängen.

Gleichzeitig wurde die Kapitalerhöhung über rund 1,17 Milliarden Euro vollständig durch die neue Eigentümerin gezeichnet. Diese frischen Mittel sollen die strategische Ausrichtung unter dem Dach des Abu-Dhabi-Konzerns finanzieren.

Folgen für das Management

Die Integration fordert auch personell ihren Tribut. Finanzvorstand Christian Baier wird das Unternehmen verlassen und seinen im September 2026 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Marktbeobachter werten diesen Schritt als typische Begleiterscheinung einer solchen Übernahme: Der neue Haupteigentümer besetzt Schlüsselpositionen mit Vertrauensleuten, um die Eingliederung nach eigenen Vorstellungen zu steuern.

Mit dem Überschreiten der 95-Prozent-Marke ist der Weg für das Delisting im kommenden Jahr faktisch vorgezeichnet. Das charttechnische Bild verliert dabei an Bedeutung, was sich auch in der extrem niedrigen Volatilität von nur noch 8,16 Prozent (30 Tage, annualisiert) zeigt. Anleger müssen sich darauf einstellen, dass die Aktie bis zum vollzogenen Squeeze-Out wie festgenagelt knapp unter dem Übernahmepreis verharren wird, bevor die Barabfindung das Kapitel Covestro an der Börse endgültig schließt.

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