Covestro Aktie: Milliarden-Deal vor der Ziellinie?

ADNOC biegt auf die Zielgerade ein. Der Staatsölkonzern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten steht kurz vor der Finalisierung seines 14,7 Milliarden Euro schweren Covestro-Deals – und zeigt sich dabei überraschend kompromissbereit. Um EU-Auflagen zu erfüllen, will ADNOC eine geplante Kapitalerhöhung von 1,2 Milliarden Euro kurzerhand in ein Aktionärsdarlehen umwandeln. Kann diese Kehrtwende den größten Deal der Unternehmensgeschichte doch noch über die Ziellinie bringen?
Regulierungs-Hickhack eskaliert
Die Europäische Kommission hatte ihre Prüfung überraschend gestoppt – ADNOC lieferte nicht alle geforderten Informationen rechtzeitig. Die Reaktion fiel harsch aus: Der Konzern bezeichnete die EU-Anfragen als "unverhältnismäßig und invasiv" und warnte sogar vor "ernsthafte Fragen über die Durchführbarkeit dieser Investition".
Doch jetzt der Kurswechsel: ADNOC orientiert sich am Erfolgsrezept des VAE-Telekommunikationskonzerns e&, der 2024 eine EU-Genehmigung erhielt. Die Lösung liegt in der cleveren Umstrukturierung der Finanzierung.
Technologie bleibt in Europa
Als zusätzliches Zugeständnis will ADNOC Covestros geistiges Eigentum und Technologie in Europa belassen. Ein kluger Schachzug: Die EU fürchtet den Abfluss kritischer Technologien in Drittstaaten – genau diese Sorge soll der Deal nun ausräumen.
Die wichtigsten Kompromisse auf einen Blick:
- Kapitalerhöhung wird zu marktüblichem Aktionärsdarlehen umgewandelt
- Covestro-Technologie verbleibt in Europa
- Staatliche Garantien werden begrenzt
- 81,77% der Aktionäre haben bereits zugestimmt
Zeitdruck steigt
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Trotz des Regulierungs-Dramas hält Covestro am ehrgeizigen Zeitplan fest: Abschluss in der zweiten Jahreshälfte 2025. Die ursprüngliche EU-Frist vom 2. Dezember 2024 war bereits geplatzt, weitere Verzögerungen könnten das Momentum gefährden.
Währenddessen läuft das operative Geschäft weiter. Ende August schloss Covestro erfolgreich die Pontacol-Übernahme ab und stärkt damit sein Spezialfilmgeschäft. Doch die im Juli gesenkten Jahresprognosen zeigen: Das Marktumfeld bleibt herausfordernd.
Aktionäre warten auf Vollzug
Mit dem Angebotspreis von 62 Euro je Aktie liegt ADNOC deutlich über dem aktuellen Niveau von rund 58 Euro. Die Differenz spiegelt das verbleibende Ausführungsrisiko wider – noch stehen Genehmigungen in den USA und China aus.
Für ADNOC ist der Deal strategisch entscheidend: Die Tochter XRG will zu den fünf größten Chemiekonzernen weltweit aufsteigen. Covestro verschafft Zugang zu nachhaltigen Materialien und wichtigen Märkten in Europa und Asien.
Die nächsten Wochen werden zeigen, ob ADNOCs Kompromissbereitschaft ausreicht, um den Mega-Deal doch noch zum Erfolg zu führen.
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