Der geplante Rettungsanker für den angeschlagenen Chemieriesen Covestro droht zu zerbrechen. Was als strategischer Meilenstein gefeiert wurde, entwickelt sich zum hochpolitischen Machtkampf zwischen Abu Dhabi und Brüssel. Der staatliche Ölkonzern ADNOC weigert sich offenbar, mit den EU-Wettbewerbshütern zusammenzuarbeiten – und stellt damit die gesamte 14,7-Milliarden-Euro-Übernahme infrage.

EU-Subventionsprüfung eskaliert

Das Drama nahm seinen Lauf, als die EU-Kommission Anfang September die Prüfung der Übernahme überraschend aussetzte. Der Grund: eine Untersuchung möglicher wettbewerbsverzerrender Subventionen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Behörden vermuten, dass ADNOC durch staatliche Hilfen unfaire Vorteile erlangt haben könnte.

Die Reaktion des potenziellen Käufers ließ nicht lange auf sich warten. Anstatt die geforderten Informationen zu liefern, weigert sich der Konzern aus Abu Dhabi nun offenbar komplett – eine Kampfansage, die den gesamten Deal akut gefährdet.

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Covestro in der Zwickmühle

Die Eskalation trifft Covestro in einer ohnehin kritischen Phase. Erst im Juli musste der Leverkusener Kunststoffhersteller seine Prognose für 2025 drastisch nach unten korrigieren:

  • Erwartetes EBITDA jetzt nur 700 Mio. - 1,1 Mrd. € (vorher: 1,0 - 1,4 Mrd. €)
  • Zweites Quartal mit Umsatzrückgang und Nettoverlust
  • Schwache Nachfrage und sinkende Margen belasten die gesamte Branche

Der finanzstarke Partner aus dem Nahen Osten schien die ideale Lösung für diese Probleme. Doch jetzt steht nicht nur die Übernahme auf dem Spiel, sondern auch die strategische Zukunft des Unternehmens.

Nervöse Anleger strafen ab

Die Unsicherheit schlägt sich bereits in der Kursentwicklung nieder. Nach einem massiven Einbruch von über 8% letzte Woche zeigt die Aktie heute zwar leichte Erholung, bleibt aber deutlich unter Druck. Mit rund 55 Euro liegt sie fast 10% unter ihrem 52-Wochen-Hoch und kämpft sichtlich mit den Auswirkungen der politischen Querelen.

Kann der Deal doch noch gerettet werden? Offiziell hat die EU-Kommission eine neue Entscheidungsfrist bis zum 2. Dezember gesetzt. Doch ob es überhaupt zu einer Entscheidung kommt, hängt nun vollständig von ADNOCs Blockadehaltung ab.

Bis zur nächsten Zwischenstände am 30. Oktober bleibt die Covestro-Aktie ein Spielball im Machtpoker zwischen Brüssel und Abu Dhabi – und Anleger fragen sich, was bleibt, wenn der Mega-Deal platzt.

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