Der milliardenschwere Verkauf des deutschen Chemieriesen Covestro an den Ölkonzern Adnoc aus Abu Dhabi steht unmittelbar bevor. Nachdem die EU-Kommission bereits grünes Licht signalisiert, hat nun auch die Bundesregierung ihre Zustimmung erteilt. Damit ist der Weg frei für eine der größten Übernahmen der deutschen Chemieindustrie – doch was bedeutet das für Anleger?

Politisches Go aus Berlin ebnet den Weg

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche bestätigte gestern während einer Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate, dass die Bundesregierung die notwendigen Entscheidungen für die Übernahme getroffen habe. "Man warte nun nur noch auf die finalen Unterschriften der beiden Unternehmen", so Reiche, die den Deal als "Riesenschritt" für Covestro bezeichnete.

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Die finale Zustimmung aus Berlin folgt auf die bereits in der Vorwoche erteilte Genehmigung der EU-Kommission, die allerdings mit Auflagen verbunden war.

Die EU-Wettbewerbshüter hatten die Akquisition intensiv geprüft und insbesondere mögliche Wettbewerbsverzerrungen durch ausländische Subventionen untersucht. Adnoc musste daraufhin Zugeständnisse machen, unter anderem beim Thema Staatsgarantien und dem Zugang zu Technologiepatenten.

Strategische Neuausrichtung mit Risiken

Die Übernahme kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für Covestro. Das Unternehmen kämpft wie die gesamte Chemiebranche mit:

  • Hohen Energiekosten
  • Schwacher globaler Konjunktur
  • Folgen von Handelskonflikten

Das Management sieht den Einstieg von Adnoc daher als Chance, finanzielle Stabilität zu gewinnen und notwendige Investitionen für die Zukunft zu sichern. Für den staatlichen Ölkonzern aus Abu Dhabi bedeutet der Kauf hingegen einen strategischen Schritt weg vom reinen Öl- und Gasgeschäft hin zu einem globalen Chemie- und Werkstoffkonzern.

Doch kann der neue Eigentümer die operativen Schwierigkeiten des Konzerns tatsächlich löfen? Die jüngsten Quartalszahlen zeigten deutlich die Herausforderungen: Umsatzrückgang und hoher Preisdruck prägten das Geschäft.

Was bedeutet das für die Aktie?

Die Covestro-Aktie hat die positiven Nachrichten stabil aufgenommen und notiert nahe ihres 52-Wochen-Hochs von 60,74 Euro. Der aktuelle Kurs von 59,90 Euro spiegelt die Erwartungen der Märkte an den baldigen Deal-Abschluss wider.

Dennoch bleiben viele Analysten abwartend, was sich in einer hohen Anzahl an "Halten"-Empfehlungen widerspiegelt. Die nächste wichtige Bewährungsprobe wird der Geschäftsbericht für das Jahr 2025 sein, der für Ende Februar 2026 erwartet wird.

Mit den politischen Hürden aus dem Weg und den finalen Unterschriften in Sicht steht Covestro vor einer historischen Wende. Ob sich der Mega-Deal langfristig als Rettungsanker oder als Verlust der deutschen Chemie-Expertise erweisen wird, bleibt die entscheidende Frage für Anleger.

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