Das lange Warten hat ein Ende. Nach Monaten der Verhandlungen und intensiven Prüfungen ist die letzte Hürde für eine der bedeutendsten Übernahmen in der deutschen Industriegeschichte gefallen. Der Weg für den Einstieg des Öl-Giganten Adnoc ist endgültig frei – doch was bedeutet dieser historische Schritt nun konkret für die verbliebenen Aktionäre?

Grünes Licht aus Berlin

Am Freitag bestätigte der Werkstoffhersteller den Erhalt der entscheidenden Unbedenklichkeitsbescheinigung durch das Bundeswirtschaftsministerium. Damit ist die letzte aufschiebende Bedingung für den 11,7-Milliarden-Euro-Deal erfüllt. Selbst die strengen Wettbewerbshüter der EU-Kommission hatten bereits in der Vorwoche zugestimmt, wenn auch unter Auflagen bezüglich Staatsgarantien und Technologielizenzen.

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Für Adnoc ist dieser Zukauf ein strategischer Meilenstein, um die Abhängigkeit vom reinen Ölgeschäft zu verringern. Im Gegenzug erhält Covestro nicht nur den Übernahmepreis von 62,00 Euro je Aktie, sondern nach dem Vollzug ("Closing") auch eine Finanzspritze von 1,17 Milliarden Euro. Dieses frische Kapital soll direkt in die "Sustainable Future"-Strategie fließen.

Aufatmen in Leverkusen?

Die Zustimmung aus Berlin ist angesichts der Sensibilität ausländischer Investitionen in deutsche Schlüsselindustrien ein wichtiges Signal. Ein entscheidender Faktor für das grüne Licht dürften die vertraglichen Zusicherungen gewesen sein:
* Standortsicherung: Der Firmensitz verbleibt in Leverkusen.
* Arbeitsplätze: Betriebsvereinbarungen und Mitbestimmungsrechte sind bis Ende 2028 gesichert.
* Eigenständigkeit: Covestro soll seine unternehmerische Unabhängigkeit bewahren.

Börsenabschied naht

Mit dem Wegfall aller regulatorischen Hindernisse rechnen die Beteiligten nun mit einem formalen Abschluss der Transaktion innerhalb weniger Tage. Für Anleger verschiebt sich der Fokus damit drastisch: Das Szenario eines Delistings rückt in greifbare Nähe. Es ist davon auszugehen, dass Adnoc nach Erreichen der entsprechenden Anteile einen Squeeze-out der Minderheitsaktionäre anstrebt, um den DAX-Konzern vollständig von der Börse zu nehmen.

Der Markt hat das faktische Eliminieren des Deal-Risikos bereits weitgehend eingepreist. Die Aktie notierte zum Schlusskurs am Freitag bei 60,40 € und klebt damit förmlich an ihrem 52-Wochen-Hoch von 60,74 €. Der geringe Abstand zum Angebotspreis von 62,00 Euro zeigt deutlich: Niemand rechnet mehr mit einem Scheitern. Für Investoren endet die Phase der Ungewissheit, während sich das Kapitel der Börsennotierung für Covestro dem Ende zuneigt.

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