Die Übernahme durch den Ölriesen ADNOC biegt auf die Zielgerade ein, doch kurz vor dem Abschluss sorgt eine Meldung für Aufsehen: Die US-Großbank JPMorgan hat ihre direkte Beteiligung reduziert und eine wichtige Meldeschwelle unterschritten. Ist das ein letztes Warnsignal für Anleger oder lediglich das logische Aufräumen des Portfolios, bevor der Vorhang endgültig fällt?

Grünes Licht: Der Weg ist frei

Am heutigen Freitagmorgen wurde bekannt, dass JPMorgan Chase & Co. die Schwelle von 3 Prozent bei den Stimmrechten unterschritten hat. Der Anteil sank zum Stichtag 24. November auf 2,96 Prozent. In einem normalen Marktumfeld könnte ein solcher Rückzug eines institutionellen Schwergewichts für Nervosität sorgen. Hier jedoch deutet vieles auf eine klassische Bereinigung hin. Solche Anpassungen sind kurz vor dem Abschluss großer M&A-Transaktionen keine Seltenheit und spiegeln eher Hedging-Strategien wider als fundamentale Zweifel am Unternehmen.

Denn die eigentliche Nachricht ist eine andere: Die regulatorischen Hürden, die zuletzt noch für Unsicherheit sorgten, sind Geschichte. Nachdem es im Markt teilweise zu Missverständnissen über den Zeitplan kam, herrscht nun Klarheit über die entscheidenden Genehmigungen:

  • EU-Ebene: Bereits am 14. November gab die Europäische Kommission grünes Licht unter Auflagen.
  • Deutschland: Das Bundeswirtschaftsministerium erteilte die finale Unbedenklichkeitsbescheinigung am 21. November.
  • Status: Covestro bestätigte offiziell, dass alle Vollzugsbedingungen erfüllt sind.

Die Ruhe vor dem Sturm?

Der Markt hat den Erfolg des Deals mittlerweile fast vollständig eingepreist. Die Aktie zeigt sich von der Meldung der US-Bank unbeeindruckt und verharrt in einer engen Handelsspanne. Mit einem aktuellen Kurs von 59,30 Euro notiert das Papier stabil knapp unter dem Übernahmeangebot von 62,00 Euro.

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Dass die große Spekulation aus dem Titel gewichen ist, zeigt ein Blick auf die technischen Daten: Die Volatilität ist auf rund 12 Prozent zusammengeschmolzen. Der Kurs klebt förmlich an seinen Durchschnittslinien – der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt beträgt lediglich -0,05 Prozent. Es herrscht die sprichwörtliche Ruhe vor dem Abschluss.

Squeeze-Out voraus? Was jetzt wichtig wird

Mit der Erfüllung aller Bedingungen am 21. November läuft der Countdown. Der formale Vollzug der Transaktion wird in den kommenden Tagen erwartet. Sobald das "Closing" vermeldet ist, übernimmt ADNOC das Steuer und wird die strategische Integration vorantreiben.

Für die verbliebenen Kleinaktionäre stellt sich nun die Frage nach der Exit-Strategie. Szenarien wie ein Delisting oder ein Squeeze-Out (der Zwangsausschluss von Minderheitsaktionären) rücken in den direkten Fokus. Dies dürfte die Handelsliquidität der Aktie perspektivisch weiter austrocknen. Operative Unternehmensnachrichten oder Quartalszahlen spielen in dieser Phase kaum noch eine Rolle – alles wartet auf den finalen Vollzug.

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