Während der Markt auf den finalen Vollzug der milliardenschweren ADNOC-Übernahme wartet, setzt ein US-Schwergewicht ein unübersehbares Zeichen: JPMorgan Chase & Co. hat seine Position bei Covestro kräftig aufgestockt und überschreitet dabei eine wichtige Schwelle. Was steckt hinter diesem strategischen Manöver kurz vor dem Deal-Abschluss? Und was bedeutet das für Anleger, die noch in der Aktie des Leverkusener Werkstoffherstellers investiert sind?

US-Großbank erhöht auf über 6 Prozent

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: JPMorgan hält nun 6,25 Prozent der Stimmrechte an Covestro – ein deutlicher Sprung von zuvor knapp unter 6 Prozent. Die Position setzt sich zusammen aus:

  • 3,33 Prozent direkte Aktien (rund 6,29 Millionen Stück)
  • 2,92 Prozent über Finanzinstrumente

Der Zeitpunkt ist alles andere als Zufall. Die Aufstockung erfolgte am 26. November, also in der heißen Phase vor dem erwarteten Abschluss der ADNOC-Übernahme. Institutionelle Investoren nutzen solche Positionen typischerweise für Arbitrage-Strategien – oder um im finalen Andienungsprozess maximalen Einfluss zu nehmen.

62 Euro und kein Ende in Sicht?

Der Deal mit ADNOC steht: 62 Euro pro Aktie, was Covestro einen Gesamtwert von rund 15 Milliarden Euro (inklusive Schulden) beschert. Die entscheidende Hürde ist bereits genommen: Mitte November erteilte die EU-Kommission ihre bedingte Genehmigung.

Dass JPMorgan nun nachlegt, sendet ein klares Signal an den Markt. Die US-Bank rechnet offenbar fest mit einem reibungslosen Abschluss und positioniert sich, um von der Spanne zwischen aktuellem Kurs und Angebotspreis zu profitieren. Ein klassisches Übernahme-Arbitrage-Spiel – und ein Vertrauensbeweis in den Deal.

Kritiker sehen in der Transaktion ein weiteres Beispiel für den Ausverkauf deutscher Industrieperlen an ausländische Investoren. Doch für Anleger zählt zunächst: Die Wahrscheinlichkeit einer Auszahlung zum vereinbarten Preis steigt.

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Operative Stärke als Fundament

Jenseits der M&A-Fantasie untermauern fundamentale Daten die Bewertung. Der Markt für Polyurethan-Dispersionen – ein Kerngeschäft von Covestro – soll laut aktuellen Studien von 3 Milliarden Dollar 2025 auf 4,34 Milliarden Dollar bis 2030 wachsen. Auch im Bereich Anilinöl, einem wichtigen Vorprodukt für Schaumstoffe, wird Covestro als Hauptakteur in einem bis 2032 auf 23,7 Milliarden Dollar anschwellenden Markt gehandelt.

Diese Zahlen rücken angesichts der Übernahme kurzfristig in den Hintergrund, stützen aber die Bewertungsgrundlage des ADNOC-Angebots. Das "Smart Money" setzt offenbar darauf, dass die strategische Positionierung des Konzerns den Kaufpreis rechtfertigt.

Was Anleger jetzt wissen müssen

Die Erhöhung der JPMorgan-Position wirkt stabilisierend auf den Kurs. Große Ausschläge sind bis zum finalen Vollzug ("Closing") unwahrscheinlich – es sei denn, neue regulatorische Stolpersteine tauchen auf. Doch die Signale deuten in die andere Richtung: Die EU-Genehmigung ist durch, institutionelle Schwergewichte wie JPMorgan bauen ihre Positionen aus.

Für viele professionelle Investoren dient die Covestro-Aktie derzeit als Parkposition mit kalkulierbarer Rendite. Der Abstand zum Übernahmepreis von 62 Euro bleibt die entscheidende Kennzahl – und JPMorgans Ausbau der Beteiligung signalisiert: Das Geld ist sicher geparkt.

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