Im Ringen um die Eigenständigkeit erhält die Commerzbank prominente Schützenhilfe von der Ratingseite. Mitten im Übernahmepoker mit der UniCredit verbessert S&P Global den Ausblick für das Frankfurter Geldhaus von „stabil“ auf „positiv“. Das stärkt die Position des Managements um CEO Bettina Orlopp entscheidend – doch reicht das fundamentale Argument, um die Italiener dauerhaft auf Distanz zu halten?

  • Rating-Upgrade: S&P Global hebt Ausblick auf „positiv“ an
  • Analysten-Votum: RBC bestätigt Kursziel von 36 Euro
  • Übernahme-Szenario: UniCredit hält weiterhin Zugriff auf ca. 29 %
  • Performance: Aktie liegt seit Jahresanfang über 123 % im Plus

Argumente für die Unabhängigkeit

Die Entscheidung von S&P Global ist mehr als eine technische Notiz; Marktbeobachter werten sie als Validierung der aktuellen Geschäftsstrategie. Die Agentur begründet den verbesserten Ausblick mit gestiegener Profitabilität und einer soliden Kapitalausstattung. Für den Vorstand liefert dies Munition im Abwehrkampf: Ein positiver Ausblick ist oft die Vorstufe zu einer höheren Bonitätsnote, was wiederum die Refinanzierungskosten senken würde. Damit entkräftet die Bank das Argument der Gegenseite, wonach nur eine Fusion die Wettbewerbsfähigkeit sichern könne.

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Bewertung am fairen Wert?

Parallel zur Rating-Nachricht meldet sich RBC Capital Markets zu Wort. Die Analysten stufen den Titel weiterhin mit „Neutral“ ein und sehen den fairen Wert bei 36 Euro. Mit einem aktuellen Kurs von 34,61 Euro notiert die Aktie nur knapp unter dieser Marke. Dies deutet darauf hin, dass die Übernahmefantasie bereits weitgehend im Kurs enthalten ist. Der leichte Rücksetzer am heutigen Donnerstag (-0,46 %) ändert nichts am übergeordneten Bild: Die Aktie notiert weiterhin deutlich über dem 200-Tage-Durchschnitt von 29,37 Euro.

Der Faktor UniCredit

Trotz der operativen Erfolge bleibt die strategische Unsicherheit der dominierende Preistreiber. Die italienische UniCredit kontrolliert faktisch fast 30 Prozent der Anteile und könnte jederzeit den nächsten Schritt wagen. Die fundamentale Stärkung durch das S&P-Votum erhöht jedoch die Hürde für eine feindliche Übernahme, da sie den Preis für die Italiener potenziell in die Höhe treibt.

Die Anhebung des Ausblicks ist ein wichtiger Etappensieg für die Befürworter der Eigenständigkeit. Fundamentale Stärke macht eine Übernahme zwar nicht unmöglich, aber teurer für den Angreifer. Anleger sollten nun genau beobachten, ob UniCredit angesichts der robusten operativen Entwicklung das Angebot nachbessern muss, um die Aktionäre von einem Verkauf zu überzeugen.

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