Trotz operativen Rekordergebnisses bricht die Commerzbank unter Verkaufsdruck zusammen. Der Grund: Eine überraschend hohe Steuerquote von 36 Prozent ließ den Quartalsgewinn unter die Erwartungen rutschen. Kann das Finanzinstitut die Anleger beruhigen oder droht weiteres Ungemach?

Operative Stärke trifft auf steuerliche Realität

Die Bank meldete für die ersten neun Monate das beste operative Ergebnis ihrer Geschichte. Das Kreditgeschäft mit Firmenkunden wuchs kräftig, der Zinsüberschuss wurde auf 8,2 Milliarden Euro nach oben korrigiert. Doch all das half nichts: Der ausgewiesene Nettogewinn für das dritte Quartal lag mit 591 Millionen Euro deutlich unter den Analystenschätzungen.

Verantwortlich dafür war eine unerwartet hohe Steuerbelastung, die das Ergebnis massiv drückte. Während das Management den Steuereffekt als einmalig bezeichnet, zeigt sich der Markt skeptisch. Die Sorge: Könnten weitere Belastungen die Gewinnentwicklung künftig beeinträchtigen?

Die wichtigsten Fakten im Überblick:

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  • Nettogewinn Q3: 591 Millionen Euro (unter Erwartungen)
  • Steuerquote: 36 Prozent (deutlich über Normalwert)
  • Prognose Jahresüberschuss: 2,5 Milliarden Euro (bestätigt)
  • Zinsüberschuss-Ausblick: 8,2 Milliarden Euro (angehoben)

Analysten ratlos: Zwischen 28 und 36 Euro

Die Bewertungen der Experten könnten kaum weiter auseinandergehen. Während die DZ Bank mit einem fairen Wert von 28 Euro zum Verkauf rät, sieht RBC mit einem Kursziel von 36 Euro noch Potenzial. Die Deutsche Bank positioniert sich mit 35 Euro in der Mitte und empfiehlt "Halten".

Diese Spanne von fast 30 Prozent zwischen den Kurszielen zeigt: Niemand weiß so recht, wohin die Reise geht. Die fundamentale Stärke des operativen Geschäfts steht dem Risiko weiterer steuerlicher oder regulatorischer Belastungen gegenüber.

Abwärtstrend setzt sich fort

Der Markt hat seine Antwort bereits gegeben. Nach Bekanntgabe der Zahlen rutschte die Aktie deutlich ab und notiert bei 32,04 Euro klar im Abwärtstrend. Seit ihrem Augusthoch von 37,75 Euro hat das Papier bereits über 15 Prozent verloren.

Die kurzfristige Dynamik bleibt schwach – ein Zeichen dafür, dass Anleger das Enttäuschungsmoment höher gewichten als die bestätigten Jahresziele. Ob die operative Stärke ausreicht, um das Vertrauen zurückzugewinnen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

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