Commerzbank Aktie: Rekord mit Haken
Die Commerzbank lieferte gestern ihr bestes Neun-Monats-Ergebnis der Firmengeschichte ab – 3,4 Milliarden Euro operativer Gewinn. Doch statt Jubelstürme erntete das Institut Stirnrunzeln: Der Quartalsgewinn enttäuschte deutlich. Wie passt das zusammen? Und reicht das starke operative Geschäft, um den italienischen Großaktionär UniCredit auf Abstand zu halten?
Steuer-Schock verhagelt die Bilanz
Die Bank arbeitete im dritten Quartal profitabel wie selten zuvor. Mit 1,027 Milliarden Euro Vorsteuergewinn traf sie punktgenau die Analystenschätzungen – ein Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Doch dann kam die kalte Dusche:
- Nettogewinn sank um fast 8 Prozent auf nur 591 Millionen Euro
- Analysten hatten 659 Millionen Euro erwartet – die Lücke beträgt gut 10 Prozent
- Steuerquote explodierte auf 36 Prozent, verglichen mit 22 Prozent im Vorquartal
- Grund: Einmaleffekt bei latenten Steuerforderungen
Die Reaktion ließ nicht auf sich warten. Während die operative Stärke unbestritten ist, sorgte die Ergebnisverfehlung für Verkaufsdruck bei der Aktie.
Silberstreif am Zinshorizont
Finanzvorstand Carsten Schmitt konterte mit guten Nachrichten: Die Bank hebt ihre Prognose für den Zinsüberschuss deutlich an – von bislang 8,0 auf nun 8,2 Milliarden Euro für das Gesamtjahr. Zusätzlich rechnet das Institut mit niedrigeren Risikovorsorgen als den budgetierten 850 Millionen Euro.
Die Effizienz verbessert sich spürbar. Die Cost-Income-Ratio, das zentrale Maß für das Verhältnis von Kosten zu Erträgen, sank nach neun Monaten auf 56 Prozent. In den ersten drei Quartalen kletterten die Gesamterträge um satte 11 Prozent auf 9 Milliarden Euro.
Am Jahresziel von rund 2,5 Milliarden Euro Nettogewinn hält der Vorstand fest. Eine Botschaft, die in der aktuellen Lage mehr ist als nur Zahlen.
Kampf um die Unabhängigkeit läuft
Die Quartalszahlen erscheinen in einem brisanten Kontext. Die italienische UniCredit hält mittlerweile 26 Prozent der Commerzbank-Anteile und macht keinen Hehl aus ihren Übernahmeambitionen. Jede Schwäche im operativen Geschäft wäre Wasser auf die Mühlen der Italiener.
Die Botschaft der Commerzbank ist klar: Wir liefern. Das beste Neun-Monats-Ergebnis der Geschichte soll demonstrieren, dass die Bank eigenständig erfolgreich ist. Die Strategie "Momentum" greift, das Zinsgeschäft brummt, die Kosten sind im Griff.
Doch reicht das? Die Deutsche Bank Research stuft die Aktie trotz solider Fundamentaldaten weiterhin nur mit "Hold" ein und bezeichnet die Quartalszahlen als "durchwachsen". Der Steuereffekt mag einmalig sein – Vertrauen müssen sich die Frankfurter erst zurückverdienen.
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