Ein Rekordergebnis – und trotzdem enttäuschte Anleger. Die Commerzbank lieferte am Donnerstag eine bemerkenswerte Mixtur aus starken operativen Zahlen und einem überraschend schwachen Nettogewinn. Während das Management von der besten operativen Performance in der Geschichte des Instituts spricht, drückte ausgerechnet eine heftige Steuerbelastung das Ergebnis unter die Erwartungen. Die Aktie reagierte prompt mit einem Absturz. Kann das Institut die Investoren noch überzeugen – gerade jetzt, wo UniCredit mit knapp 30 Prozent im Nacken sitzt?

Operativ top, unter dem Strich ein Dämpfer

Die Zahlen für die ersten neun Monate 2025 lesen sich auf den ersten Blick beeindruckend:

  • Operatives Ergebnis: Plus 21 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro – Rekordniveau
  • Zinsüberschuss: So stark, dass die Jahresprognose von 8,0 auf 8,2 Milliarden Euro angehoben wurde
  • Provisionsüberschuss: Plus 8 Prozent, starke Dynamik im Kundengeschäft
  • Drittes Quartal operativ: Rund eine Milliarde Euro, plus 16 Prozent gegenüber Vorjahr

Doch dann der Schock: Der Konzerngewinn nach Steuern brach im dritten Quartal um fast 8 Prozent auf 591 Millionen Euro ein. Analysten hatten im Schnitt mit 659 Millionen Euro gerechnet. Der Übeltäter? Eine einmalig hohe Steuerquote von 36 Prozent, zurückzuführen auf Sondereffekte bei latenten Steueransprüchen. Was operativ glänzt, verliert unter dem Strich seinen Glanz.

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UniCredit schaut genau hin

Die Zahlen fallen in eine heikle Phase. Mit UniCredit sitzt ein italienischer Großaktionär im Boot, der seine Beteiligung auf knapp 30 Prozent ausgebaut hat – und kein Geheimnis aus seinen Übernahmeambitionen macht. Jede Kennzahl wird nun zur Argumentationshilfe in diesem Kräftemessen.

Das operative Rekordergebnis ist ein starkes Signal: Das Kerngeschäft, insbesondere mit Firmenkunden, läuft trotz der schwächelnden deutschen Konjunktur rund. Doch der gedrückte Nettogewinn, selbst wenn er durch einen Sondereffekt verursacht wurde, schwächt die Position des Managements. Die Börse votierte klar: Minus 2,6 Prozent auf 31,70 Euro am Donnerstag – einer der größten DAX-Verlierer des Tages.

Jahresziel steht, aber reicht das?

Das Management hält am Gewinnziel von rund 2,5 Milliarden Euro für 2025 fest. Die angehobene Zinsprognose soll die Steuerbelastung des dritten Quartals kompensieren. Analysten reagieren gespalten: Die kanadische Bank RBC hob das Kursziel zwar von 33 auf 36 Euro an, stufte die Aktie aber nur mit "Sector Perform" ein – ein vorsichtiges Urteil.

Entscheidend wird sein, ob die operative Stärke nachhaltig ist. Die Commerzbank hat bewiesen, dass sie im Tagesgeschäft liefern kann. Doch solange solche Sondereffekte die Gewinnrechnung verhageln und UniCredit weiter Druck aufbaut, bleibt die Lage angespannt. Die nächsten Monate werden zeigen, ob das Rekordergebnis mehr ist als nur eine Momentaufnahme.

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