Die Übernahmefantasie rund um die Commerzbank erhält einen Dämpfer. CEO Bettina Orlopp erteilte am Montag einer schnellen Fusion mit UniCredit eine klare Absage – und verwies auf die massiv gestiegene Bewertung des Instituts. Die Aktie verlor daraufhin leicht und notierte bei 34,92 Euro.

Die wichtigsten Fakten:

  • Orlopp: Fusion auf aktuellem Kursniveau nicht sinnvoll
  • UniCredit hält rund 29% der Anteile (direkt und über Instrumente)
  • Commerzbank-Aktie seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt
  • Analysten sehen trotzdem weiteres Potenzial bis 37 Euro

Ball liegt bei den Italienern

Die Argumentation der Commerzbank-Chefin ist nachvollziehbar: Eine Übernahme müsse für beide Seiten Mehrwert schaffen. Bei der aktuellen Bewertung sei das nicht gegeben. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Seit Jahresbeginn hat sich der Kurs mehr als verdoppelt, was eine Transaktion für UniCredit erheblich verteuert.

Die Italiener stehen nun vor einer Entscheidung. Mit rund 26 Prozent direkter Beteiligung und weiteren drei Prozent über Finanzinstrumente bewegen sie sich knapp unter der kritischen 30-Prozent-Marke. Wird diese überschritten, löst das nach deutschem Recht automatisch ein Pflichtangebot aus.

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Orlopp machte deutlich: Der Ball liege bei UniCredit. Die Commerzbank konzentriere sich auf die erfolgreiche Umsetzung ihrer eigenen Strategie. Diese Haltung reflektiert das gestiegene Selbstbewusstsein des Instituts, das von stabilen Zinsen und Kosteneffizienz durch KI-Integration profitiert.

Analysten bleiben optimistisch

Trotz der jüngsten Rallye sehen Analysten weiteres Potenzial. Die Deutsche Bank nennt ein Kursziel von 37 Euro, RBC liegt mit 36 Euro ähnlich. Warburg Research zeigt sich mit 30,70 Euro etwas zurückhaltender.

Die operative Entwicklung stützt den optimistischen Ausblick. Die Gewinne steigen, und die Eigenständigkeitsstrategie zeigt messbare Erfolge. Zudem erhält die Bank politische Rückendeckung aus Berlin, was eine feindliche Übernahme zusätzlich erschwert.

Marktbeobachter erwarten nun zeitnah eine Richtungsentscheidung aus Mailand: Entweder ein offizielles Übernahmeangebot trotz der hohen Bewertung – oder ein taktischer Rückzug. Die nächsten Zinsentscheidungen der Zentralbanken in dieser Woche könnten zusätzliche Impulse liefern. Technisch bleibt der Aufwärtstrend intakt, solange die Marke von 30 Euro hält.

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