Die Commerzbank-Aktie erlebt derzeit eine bemerkenswerte Transformation. Während sich der Kurs zeitweise um zweieinhalb Prozent nach oben bewegte und den höchsten Stand seit 2011 erreichte, vollzieht sich im Hintergrund ein dramatischer Schachzug der UniCredit.

Die italienische Großbank hat nun offiziell den Bund als größten direkten Aktionär abgelöst. Durch die Umwandlung von Finanzinstrumenten in echte Aktien verdoppelte UniCredit ihre direkten Stimmrechte von knapp unter 10 auf rund 20 Prozent. Ein strategischer Coup, der die Frankfurter Bank erneut unter Druck setzt.

Italienische Offensive nimmt Fahrt auf

Was besonders brisant ist: UniCredit plant bereits den nächsten Schritt. Die verbleibenden Finanzinstrumente im Umfang von rund 9 Prozent sollen "zu gegebener Zeit" ebenfalls in Aktien umgewandelt werden. Damit würde die italienische Bank gefährlich nahe an die 30-Prozent-Schwelle heranrücken - ab der sie gesetzlich zu einem Übernahmeangebot verpflichtet wäre.

Die Commerzbank reagiert erwartungsgemäß verärgert. "Dieser Schritt ist erneut nicht mit der Commerzbank abgestimmt", hieß es aus Frankfurt. Ein deutliches Zeichen für die angespannte Stimmung zwischen den beiden Instituten.

Börse honoriert das Katz-und-Maus-Spiel

Die Marktreaktion fällt durchaus positiv aus. Seit dem überraschenden UniCredit-Einstieg im September hat sich der Börsenwert der Commerzbank um fast 140 Prozent auf rund 35 Milliarden Euro entwickelt. Ein beeindruckender Anstieg, der die Spekulationen um eine mögliche Übernahme anheizt.

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Analysten bleiben jedoch skeptisch bezüglich eines kurzfristigen Übernahmeangebots. Giovanni Razzoli von der Deutschen Bank sieht zwar eine Beschleunigung der UniCredit-Strategie, doch seine Kollegin Delphine Lee von JPMorgan rechnet nicht mit einem baldigen Angebot. UniCredit dürfte sich zunächst auf die Banco BPM in Italien konzentrieren.

Politik und Belegschaft gegen Übernahme

Die Fronten bleiben verhärtet. Bundeskanzler Friedrich Merz stellte sich demonstrativ hinter die Commerzbank und betonte die Bedeutung einer "starken und unabhängigen" Bank. Das Bundesfinanzministerium lehnt das "unabgestimmte und unfreundliche Vorgehen" der UniCredit ab.

Auch die Arbeitnehmervertreter zeigen sich kompromisslos. Konzernbetriebsratschef Sascha Uebel bekräftigte seine Haltung: "Orcel soll von seiner feindlichen Übernahme Abstand nehmen." Ein klares Signal, dass der Widerstand ungebrochen ist.

UniCredit-Chef Andrea Orcel hatte zuletzt erklärt, die Bank sei "weit entfernt" von einer Offerte und könne sich bis 2027 Zeit lassen. Doch die jüngsten Schritte deuten auf eine andere Strategie hin.

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