Die Commerzbank kämpft mit einem ungewöhnlichen Problem: Ihr Aktienkurs ist zu hoch – zumindest aus Sicht der Analysten. Während das Management im Firmenkundensegment Erfolge feiert und massiv eigene Aktien zurückkauft, warnt die US-Großbank JPMorgan vor überzogenen Erwartungen. Der Kurs notiert spürbar über dem Analystenziel. Doch was steckt hinter dieser Diskrepanz?

JPMorgan dämpft Euphorie

Die Analysten von JPMorgan ließen gestern Abend aufhorchen: Trotz eines "perfekten Umfelds" für europäische Banken im kommenden Jahr – Konjunkturerholung gepaart mit stabilen Margen – zählen sie die Commerzbank nicht zu ihren Favoriten. Das bestätigte Kursziel liegt bei 33,00 Euro. Das Problem: Der Titel handelt bei rund 34,60 Euro.

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Diese Überbewertung signalisiert, dass die fundamentale Luft für weitere Kursgewinne dünn wird. Ohne neue Impulse dürfte der Spielraum nach oben begrenzt sein – unabhängig von der brodelnden Übernahmefantasie.

Rückkäufe als Verteidigungswaffe

Das Management stemmt sich mit Nachdruck gegen den Bewertungsdruck. Allein in der letzten Novemberwoche kaufte die Bank 2,43 Millionen eigene Aktien zurück – zu einem Durchschnittspreis von etwa 32,00 Euro. Diese massive Kauforder fungiert als technischer Boden und unterstreicht die Entschlossenheit, den Kurs im Abwehrkampf gegen die UniCredit hochzuhalten.

Die Strategie im Überblick:

  • Kontinuierlicher Aktienrückkauf stützt Kursniveau
  • Kundenloyalität trotz Übernahmegerüchten bleibt stark
  • Sieben Branchen-Awards untermauern operative Stärke
  • Management zeigt demonstratives Selbstbewusstsein

Firmenkundenvorstand Michael Kotzbauer äußerte sich gestern "sehr überrascht" über die anhaltende Kundentreue inmitten des schwelenden Übernahmedramas. Die jüngsten Auszeichnungen werden intern als Bestätigung der Eigenständigkeitsstrategie gewertet.

Der UniCredit-Faktor treibt die Bewertung

Die Kluft zwischen Analystenziel und Börsenkurs hat einen Namen: UniCredit. Die italienische Großbank hält mittlerweile rund 29 Prozent der Anteile. Der Markt spekuliert darauf, dass CEO Andrea Orcel ein offizielles Übernahmeangebot vorlegen muss, sobald er die 30-Prozent-Schwelle überschreitet.

Diese M&A-Prämie erklärt, warum die Aktie trotz fundamentaler Bedenken stabil bleibt. Mit einem Kursplus von über 120 Prozent seit Jahresbeginn gehört die Commerzbank zu den DAX-Stars. Doch genau diese Rallye macht den Titel anfällig: Sollten die Übernahmespekulationen abkühlen, droht ein spürbarer Rücksetzer.

Die 33-Euro-Marke entwickelt sich zur Schlüsselzone. Ein Unterschreiten würde weiteren Verkaufsdruck auslösen. Ein Verbleib darüber bestätigt die eingepreiste Übernahmeprämie. Die nächsten Impulse werden von neuen Meldungen zur UniCredit-Beteiligungshöhe und möglichen EZB-Aussagen zur Bankenkonsolidierung erwartet.

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