Commerzbank Aktie: Strategie bestätigt
Wichtiger Rückenwind für die Commerzbank im Abwehrkampf gegen eine Übernahme: Die Ratingagentur S&P Global hat den Ausblick für das Frankfurter Geldhaus von "stabil" auf "positiv" angehoben. Diese Entscheidung stärkt die Argumentation von CEO Bettina Orlopp, die das Institut unabhängig in die Zukunft führen will. Während der italienische Rivale UniCredit den Druck aufrechterhält, liefern die operativen Zahlen nun die nötige Munition für den Alleingang.
Die Faktenlage verbessert sich zusehends:
* Nettozinserträge: Prognose für 2025 auf 8,2 Milliarden Euro erhöht.
* Effizienz: Ziel für die Cost-Income-Ratio liegt bei 53 Prozent bis 2027.
* Altlasten: Rechtsrisiken der polnischen Tochter mBank sinken massiv.
Rückendeckung durch operative Stärke
S&P begründet den optimistischeren Blick mit der greifbaren Umsetzung der "Momentum"-Strategie. In den ersten neun Monaten 2025 erzielte die Bank bereits eine Eigenkapitalrendite (RoTE) von 10,0 Prozent. Die Analysten der Agentur trauen dem Management zu, diesen Wert bis Ende 2027 auf 13 Prozent zu steigern. Ein wesentlicher Treiber ist die Entspannung bei der polnischen Tochter mBank: Nachdem hier seit 2018 rund 4,3 Milliarden Euro für Rechtsrisiken zurückgestellt werden mussten, kalkuliert S&P für die Jahre 2026 und 2027 nur noch mit vernachlässigbaren 120 Millionen Euro Belastung.
Auch die Aktionäre profitieren direkt von der operativen Entwicklung. Ein Aktienrückkaufprogramm über bis zu 1,0 Milliarden Euro läuft auf Hochtouren; allein Ende November erwarb die Bank in einer Woche rund 2,4 Millionen eigene Anteile.
Der Elefant im Raum
Trotz der operativen Erfolge bleibt die Übernahmefantasie der dominierende Faktor für den Aktienkurs, der seit Jahresanfang bereits um beachtliche 121,69 Prozent auf zuletzt 34,34 Euro gestiegen ist. Die UniCredit hält weiterhin rund 29 Prozent der Anteile und CEO Andrea Orcel forciert die Konsolidierung.
Die Fronten sind verhärtet: Bettina Orlopp lehnt den Vorstoß als "unfriendly" ab und warnt vor Umsatzeinbußen im Firmenkundengeschäft durch Überschneidungen. Unterstützung erhält sie von der Bundesregierung, die eine Fusion ebenfalls kritisch sieht. Dass S&P der Commerzbank nun zutraut, ihre Ziele eigenständig zu erreichen, erschwert die Argumentation der Italiener, eine Übernahme sei zwingend notwendig für den Erfolg.
Uneinigkeit bei der Bewertung
Die massive Kursrallye sorgt unter Analysten für Skepsis bezüglich des weiteren Potenzials. Während die Deutsche Bank mit einem Kursziel von 37 Euro zum Kauf rät, mahnt JPMorgan zur Vorsicht. Die US-Bank stuft das Papier auf "Neutral" ab, da der Titel bereits mit einem Aufschlag zum Sektor handele. Goldman Sachs hält sogar an einer Verkaufsempfehlung fest.
Die Anhebung des S&P-Ausblicks verschafft dem Management Zeit und Glaubwürdigkeit. Mit einer soliden Kapitaldecke und sinkenden Risikokosten untermauert die Commerzbank ihren Anspruch auf Eigenständigkeit, muss aber nun quartalsweise beweisen, dass die ambitionierten Ziele bis 2028 ohne Hilfe aus Mailand erreichbar sind.
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