Die Commerzbank hat im dritten Quartal 2025 einen überraschenden Gewinneinbruch verbucht. Der Überschuss sank um fast 8 Prozent auf 591 Millionen Euro – Analysten hatten mit einem Anstieg gerechnet. Verantwortlich für den Rückgang: eine drastisch gestiegene Steuerlast, die höhere operative Gewinne zunichtemachte. Die Aktie reagierte prompt und sackte zeitweise um mehr als vier Prozent ab.

Dabei lief das operative Geschäft eigentlich rund. Die Erträge kletterten im Jahresvergleich um gut 7 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Höhere Provisionseinnahmen kompensierten einen leichten Rückgang beim Zinsüberschuss. Der Vorsteuergewinn legte sogar um 16 Prozent auf über eine Milliarde Euro zu. Doch unterm Strich blieb weniger hängen als erhofft.

Rekordgewinn trotz Personalabbau

In den ersten neun Monaten 2025 erzielte die Bank operativ das beste Ergebnis ihrer Geschichte. Dennoch blieb der Nettogewinn mit rund 1,89 Milliarden Euro leicht unter Vorjahr – belastet durch Rückstellungen von 553 Millionen Euro für den geplanten Stellenabbau. Bis Ende 2027 streicht das Institut etwa 3.900 Vollzeitstellen, 3.300 davon in Deutschland.

Trotz der enttäuschenden Quartalszahlen hält Chefin Bettina Orlopp am Jahresziel von rund 2,5 Milliarden Euro Überschuss fest. Der Zinsüberschuss soll nun bei 8,2 Milliarden Euro landen – 200 Millionen mehr als ursprünglich geplant. Zudem will die Bank weniger als die veranschlagten 850 Millionen Euro für Kreditausfälle zurücklegen.

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Unicredit im Nacken

Doch was kümmert Anleger mehr als die Quartalszahlen? Die Italiener. Unicredit hält mittlerweile gut 26 Prozent an der Commerzbank und über Finanzinstrumente Zugriff auf weitere drei Prozent. Unicredit-Chef Andrea Orcel würde die Bank gerne komplett übernehmen, scheut aber vor einem Angebot wegen des hohen Aktienkurses zurück. Ab 30 Prozent wäre ein Pflichtangebot fällig.

Pikantes Detail am Rande: Orlopps Vorgänger Manfred Knof traf sich im September 2024 mit Orcel – weder Vorstand noch Aufsichtsrat wussten davon. Orlopp erfuhr erst "vor wenigen Wochen über die Presse" von dem Treffen. "Ich war ausgesprochen überrascht", sagte sie.

Die kanadische Bank RBC hob derweil ihr Kursziel von 33 auf 36 Euro an, beließ die Einstufung aber bei "Sector Perform". Analystin Anke Reingen verwies auf unerwartet gute Ertragstrends im Firmenkundengeschäft. Trotz des Tagesrückgangs hat sich der Aktienkurs im laufenden Jahr mehr als verdoppelt – die Übernahmefantasie treibt.

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