Commerzbank-Aktie: Trümmer-Fall!

Die Commerzbank hat ihre Bücher für das dritte Quartal geöffnet und präsentiert Zahlen, die eine paradoxe Reaktion hervorrufen: Die Bank ist weiterhin auf stabilem Wachstumskurs, doch die Börse reagiert mit einem Dämpfer. Nach Jahren, in denen der Umbau des Frankfurter Instituts mit positiven Überraschungen belohnt wurde, blieb dieser „Kick“ beim jüngsten Zahlenwerk aus. Das Bankhaus verfehlte den von Analysten erwarteten Nettogewinn von 627 Millionen Euro und landete mit 591 Millionen Euro knapp daneben.

Die Gier frisst das gute Haar

Diese knappe Verfehlung, die unter anderem auf eine höhere Steuerquote zurückzuführen ist, zeigt, wie hoch die Messlatte für die Commerzbank mittlerweile liegt. Die Anleger, verwöhnt von der Erfolgsstory seit 2021, akzeptieren keinen Stillstand. Die psychologische Reaktion am Markt ist sofort spürbar: Die Aktie gerät unter Druck, denn eine nicht mehr günstig bewertete Aktie muss liefern – oder korrigiert werden. Die Papiere drohen, die erst kürzlich geknackte 50-Tage-Linie wieder von oben anzutesten, was Gewinnmitnahmen auslösen könnte.

Zinsen als Rettungsanker der Prognose

Trotz der kurzfristigen Irritation ist die langfristige Story intakt. Der Vorstand reagierte prompt und erhöhte die Prognose für die Nettozinserträge für das Gesamtjahr von 8,0 auf 8,2 Milliarden Euro. Dies ist der direkte Beweis, wie stark die anhaltend hohen Zinsen die Marge beflügeln. Die Kernprognose für den Gesamtgewinn von 2,5 Milliarden Euro wurde bestätigt – ein Ziel, das mit einem bereits erzielten Neun-Monats-Gewinn von 1,89 Milliarden Euro als sicher erreichbar gilt.

Die Commerzbank fährt wirtschaftlich stabil auf der Überholspur. Der Dämpfer am Aktienmarkt ist somit weniger eine fundamentale Krise, als vielmehr eine kurzfristige Korrektur der zu euphorischen Anlegererwartungen.