Die Commerzbank hat Anlegern 2025 bisher viel Freude bereitet. Doch nach einem beeindruckenden Lauf und starken Quartalszahlen stellt sich nun die Frage: Ist die Party vorbei? Denn vieles deutet auf eine überraschende Strategiewende hin – weg von Expansion, hin zur Verteidigung des Erreichten. Was steckt hinter diesem Manöver?

Quartalszahlen glänzen – doch die Strategie überrascht

Zunächst die guten Nachrichten: Das Kreditinstitut präsentierte für das erste Quartal 2025 glänzende Zahlen. Der operative Gewinn kletterte im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, die Erträge stiegen um 12 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Hierzu trug auch ein starkes Provisionsergebnis von einer Milliarde Euro (+6%) bei, und die polnische Tochter mBank brillierte mit einem operativen Ergebnissprung von 149%. Die harte Kernkapitalquote (CET1) unterstreicht mit 15,1 Prozent die solide Basis. Diese Entwicklung spiegelte auch der Aktienkurs wider, der seit Jahresbeginn um beachtliche 66,24% zulegte und heute bei 25,75 Euro ein neues 52-Wochen-Hoch markierte.

Catenaccio an der Main: Warum die Bank jetzt mauert

Trotz dieser Erfolgsmeldungen scheint die Commerzbank nun eine Art "Catenaccio" zu spielen – eine bewusste Defensivtaktik, um die erzielten Margen zu sichern. Statt aggressiv neue Einlagen zu sammeln, reduzierte das Institut diese im ersten Quartal überraschend um acht Milliarden Euro. Dieser Schritt ist vor dem Hintergrund der hohen Ergebnisrelevanz des Zins-Betas zu sehen: Jeder Prozentpunkt Veränderung beim Zinsniveau bewegt den Zinsüberschuss der einlagenstarken Bank um rund 80 Millionen Euro.

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Zinswolken über Frankfurt: EZB-Politik als Bremsklotz?

Die neue Vorsicht hat handfeste Gründe. Die starke Abhängigkeit vom Zinsergebnis, das im ersten Quartal immerhin 67% des Umsatzes ausmachte, birgt erhebliche Risiken, insbesondere mit Blick auf die erwarteten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese trüben die Perspektiven deutlich.Das Management hat seine interne Zinserwartung für die EZB bereits nach unten korrigiert und rechnet nun mit 1,75% statt der ursprünglich für die 2028er Ziele veranschlagten 2%. Das gefährdet potenziell auch das Erreichen der langfristigen Profitabilitätsziele.Die Herausforderungen lassen sich so zusammenfassen:

  • Starke Q1-Zahlen treffen auf gedämpfte kurzfristige Aussichten.
  • Der strategische Fokus liegt auf Margenverteidigung, nicht auf Einlagenwachstum.
  • Erwartete EZB-Zinssenkungen belasten das wichtige Zinsergebnis.
  • Die Notwendigkeit von Restrukturierungen drückt die Renditeprognose für 2025.

Kostspieliger Umbau: Das drückt kurzfristig die Rendite

Zusätzliche Bürden erwachsen aus den notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen, die für das Erreichen der Ziele bis 2028 anfallen. Diese Aufwendungen drücken die erwartete Rendite auf das materielle Eigenkapital (ROTE) für das laufende Jahr 2025. Konkret stellt das Management nur noch eine ROTE-Quote von 7,8% in Aussicht. Ohne die Kosten für den Umbau läge dieser Wert bei 9,6%. Die kurzfristige Profitabilität muss also Federn lassen, um den langfristigen Erfolg zu sichern. Es bleibt spannend, ob diese defensive Strategie der Commerzbank aufgeht oder ob die Zinswende die jüngste Erfolgsstory jäh ausbremst.

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