UniCredit schlägt zu – und stellt die Bundesregierung vor vollendete Tatsachen. Der italienische Bankenriese hat über Nacht seine Commerzbank-Beteiligung auf 20 Prozent ausgebaut und damit den deutschen Staat als größten Aktionär entmachtet. Berlin reagiert mit scharfen Worten und droht mit politischer Blockade. Steht die Commerzbank vor der feindlichen Übernahme des Jahrzehnts?

Italiens Schachzug: Derivate werden zu echter Macht

Die Strategie war so simpel wie wirkungsvoll: UniCredit wandelte seine über Finanzinstrumente gehaltenen Anteile in direkte Aktien um und katapultierte sich damit auf den Thron der Commerzbank-Aktionäre. Mit 20 Prozent der Stimmrechte verdrängte der italienische Konzern den deutschen Staat, der seit der Finanzkrise mit etwa 12 Prozent beteiligt ist, auf den zweiten Rang.

Die wichtigsten Fakten im Überblick:

  • UniCredit hält nun rund 20 Prozent der Stimmrechte
  • Der deutsche Staat wurde auf Platz zwei verdrängt
  • Ziel: Ausbau auf bis zu 29 Prozent durch weitere Derivate-Umwandlung
  • Schwelle von 30 Prozent wird bewusst nicht überschritten (kein Pflichtangebot)

Doch das ist erst der Auftakt. UniCredit plant bereits den nächsten Schritt: Durch die Umwandlung weiterer Derivate soll der Anteil auf bis zu 29 Prozent steigen. Clever gewählt – denn bei 30 Prozent würde ein offizielles Übernahmeangebot an alle Aktionäre verpflichtend.

Berliner Widerstand: "Unabgestimmt und unfreundlich"

Die Reaktion aus Berlin ließ nicht lange auf sich warten. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) fand deutliche Worte und forderte einen sofortigen Stopp des Übernahmeversuchs. Das Vorgehen bezeichnet er als "unabgestimmt und unfreundlich" – diplomatisch ausgedrückt für: nicht mit uns.

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Die Bundesregierung macht ihre Position kristallklar: Die Commerzbank gelte als systemrelevante Bank für Deutschland, deren Eigenständigkeit bewiesen und erfolgreich sei. Die staatlichen Anteile stehen nicht zum Verkauf. Damit entsteht eine direkte Konfrontationslinie zwischen Mailand und Berlin.

Commerzbank zwischen den Fronten

Für die Commerzbank selbst wird die Lage immer prekärer. Während das Management betont, dass die Positionsanpassung von UniCredit keine Auswirkungen auf die strategische Ausrichtung habe, befindet es sich faktisch zwischen zwei Fronten: einem feindlich gesinnten Großaktionär und der schützenden Hand der Politik.

Der Markt reagiert mit hoher Volatilität auf diese explosive Gemengelage. Die Übernahmespekulationen haben den Kurs bereits stark angetrieben – mit einem Plus von über 83 Prozent seit Jahresbeginn steht die Aktie bei 28,36 Euro. Doch der offene Konflikt mit der Bundesregierung fügt eine neue Ebene der Unsicherheit hinzu.

Die entscheidende Frage bleibt: Wie wird UniCredit seinen Einfluss als größter Aktionär geltend machen, und welche Gegenmaßnahmen kann Berlin ergreifen? Die Situation ist klar in eine Phase der Eskalation eingetreten – und ein Ende des Machtkampfes ist nicht in Sicht.

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