Die Commerzbank-Chefin zieht eine klare Linie: Bettina Orlopp sieht eine Übernahme durch UniCredit derzeit nicht als sinnvolle Option. Stattdessen setzt das Institut auf eine eigenständige Wachstumsstory – unterstützt von einem umfangreichen Aktienrückkaufprogramm und einer beeindruckenden Kursentwicklung. Wie stark trägt diese Kombination die Aktie aktuell?

Heute schloss der Titel bei 35,15 Euro und liegt damit rund 127 Prozent im Plus seit Jahresbeginn. Nach Jahren des Umbaus spielt die Bank damit wieder in der Top-Liga der DAX-Performer.

UniCredit draußen, Eigenständigkeit drin

Orlopp macht in ihrer jüngsten Stellungnahme deutlich, dass eine Transaktion auf dem aktuellen Bewertungsniveau „keinen Sinn“ ergäbe. Hinter dieser Aussage steht eine deutlich gestiegene Marktkapitalisierung, die ein Übernahmeangebot für UniCredit teuer machen würde.

UniCredit hält derzeit:

  • rund 26 Prozent der Anteile direkt
  • zusätzlich über Finanzinstrumente Zugriff auf knapp 30 Prozent

Trotz dieser starken Position liegt kein offizielles Übernahmeangebot vor. Die Commerzbank-Chefin betont stattdessen die Eigenständigkeit und verweist darauf, dass die strategische Neuausrichtung im Plan liege. Aus Marktsicht eröffnet das UniCredit sogar die Möglichkeit, sich bei den aktuellen Kursen kursschonend teilweise oder vollständig zurückzuziehen und Buchgewinne zu realisieren – ohne die Kontrolle zu übernehmen.

Solange UniCredit die 30‑Prozent-Schwelle nicht überschreitet, besteht keine Pflicht zu einem offiziellen Angebot. Damit bleibt die Initiative klar bei der Commerzbank.

Aktienrückkauf als klares Signal

Parallel zur verbalen Abgrenzung setzt die Bank ein kräftiges finanzielles Signal: Das laufende Kapitalrückführungsprogramm läuft mit hohem Tempo weiter. Laut einer Kapitalmarktmitteilung vom Montag kaufte das Institut allein in der Woche vom 8. bis 12. Dezember 2025 über 2 Millionen eigene Aktien zurück.

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Die jüngsten Eckdaten:

  • 2.070.777 zurückgekaufte Aktien in der Woche 08.12.–12.12.2025
  • Durchschnittspreise zwischen 34,30 und 35,18 Euro
  • Insgesamt seit dem 25. September 2025: 29.848.741 zurückgekaufte Aktien

Damit tritt die Bank selbst als starker Nachfrager im Markt auf. Dieses Rückkaufvolumen stützt den Kurs und signalisiert, dass das Management das aktuelle Bewertungsniveau um 35 Euro weiterhin attraktiv findet.

Charttechnisch spiegelt sich diese Stärke wider: Der aktuelle Kurs liegt rund 7,6 Prozent über dem 50‑Tage-Durchschnitt und knapp 19 Prozent über der 200‑Tage-Linie. Gleichzeitig deutet ein 14-Tage-RSI von 45,6 auf ein eher neutrales Momentum hin – überkauft wirkt der Titel damit nicht.

Top-Performer mit Rückenwind

Im Jahr 2025 zählt die Commerzbank-Aktie klar zu den Gewinnern. Auf Sicht von zwölf Monaten beträgt das Plus gut 128 Prozent, der Abstand zum 52‑Wochen-Tief bei 15,28 Euro liegt bei rund 130 Prozent. Vom im August markierten Jahreshoch bei 37,75 Euro ist der Kurs zwar knapp 7 Prozent entfernt, der Aufwärtstrend bleibt aber intakt.

Zwischenzeitlich gehörte der Titel am 15. Dezember zu den stärkeren Werten im DAX, mit einem Intraday-Plus von über 2 Prozent. Der Schlusskurs im Bereich 35 Euro unterstreicht die relative Stärke gegenüber dem Gesamtmarkt.

Auch von Analystenseite kommt Unterstützung:
- Die Deutsche Bank sieht das Kursziel derzeit bei 37 Euro.
- RBC taxiert die Aktie auf 36 Euro.

Der Markt spielt damit konsequent das Szenario einer starken, eigenständig agierenden Bank, die sich gegen eine ungewollte Integration durch UniCredit behauptet.

Fazit: Klarer Kurs statt Übernahmefantasie

Die aktuelle Gemengelage ist klar umrissen:
- Orlopp setzt auf Eigenständigkeit und lehnt eine Übernahme zum jetzigen Bewertungsniveau ab.
- Ein großvolumiges Aktienrückkaufprogramm stabilisiert und unterstützt den Kurs.
- Die Aktie zeigt eine starke Performance und notiert deutlich über den zentralen Durchschnittslinien.

Kurzfristig dürfte entscheidend sein, ob die Commerzbank die Zone um 35 Euro als neue Basis festigen kann und ob UniCredit unterhalb der 30‑Prozent-Schwelle bleibt. Gelingt beides, spricht vieles dafür, dass der Markt die Story einer eigenständig wachsenden Commerzbank weiter spielt und Übernahmefantasie eher zur Randnotiz wird.

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