Commerzbank-Aktie: Die reine Panik!

Manchmal sind es die kleinen Details, die an der Börse für die größte Aufregung sorgen. So auch geschehen, als jüngst eine Pflichtmitteilung der Commerzbank bekannt wurde: Vorstandschefin Bettina Orlopp hat Anleihen des Instituts verkauft. Auf den ersten Blick löst ein solcher Schritt Alarm aus, besonders wenn er mitten in einer so entscheidenden Phase stattfindet. Denn die Gerüchte um eine mögliche Übernahme durch die italienische Großbank UniCredit brodeln.

Ein heikler Zeitpunkt, aber harmlos

Der Verkauf im Juli 2025 fällt in eine Phase, in der UniCredit ihren Anteil an der Commerzbank bereits bedenklich nahe an die magische 30-Prozent-Schwelle herangeführt hat, die ein Pflichtangebot auslösen würde. Da stellt sich die Frage: Weiß die Chefin etwas, was der Markt nicht weiß? Zieht sie etwa die Reißleine, bevor das Schiff sinkt? Die Antwort ist kurz und klar: Nein.

Relativierung auf den zweiten Blick

Die Panik, die man zunächst verspüren könnte, löst sich bei genauerem Hinsehen schnell in Luft auf. Zum einen war der Wert der verkauften Anleihen mit rund 41.000 Euro im Verhältnis zum Gesamtvermögen einer Top-Managerin minimal. Das ist kein Massenverkauf, sondern eher ein Tropfen auf dem heißen Stein. Zum anderen handelt es sich eben nicht um Aktien, sondern um Anleihen. Aktien wären ein klares Bekenntnis zum Eigenkapital und zur Zukunft der Bank, während Anleihen eher Schuldscheine sind. Ein Verkauf von Aktien hätte ein völlig anderes, weitaus negativeres Signal gesendet.

Ruhe bewahren: Es ist nur ein Nebenschauplatz

Experten und die Commerzbank selbst sehen den Vorgang als harmlosen Nebenschauplatz. Sie verweisen auf die starken jüngsten Quartalsergebnisse und die Absicht, Kapital an die Aktionäre zurückzugeben – klare Zeichen, dass das Management an die Eigenständigkeit und Stärke des Hauses glaubt.