Coinbase rückt diese Woche mit einem Schritt in den Fokus, der weit über den Kryptomarkt hinausreicht. Mit PNC Bank bindet erstmals eine große US-Geschäftsbank direkten Bitcoin-Handel über die Infrastruktur von Coinbase ein. Für den Kryptobörsenbetreiber ist das mehr als nur ein PR-Coup: Es geht um den Einstieg in stabile Erlösquellen im Herzen des klassischen Bankensystems.

PNC-Partnerschaft als Türöffner

Auslöser der aktuellen Aufmerksamkeit ist die Mitteilung vom 9. Dezember: PNC Bank bietet ausgewählten Kunden der PNC Private Bank nun direkten Spot-Handel mit Bitcoin an. Technische Grundlage ist Coinbase’ „Crypto-as-a-Service“ (CaaS)-Plattform, eine White-Label-Lösung, mit der Banken ihren Kunden Krypto-Dienstleistungen im eigenen Markenauftritt anbieten können.

Wesentliche Punkte der Kooperation:

  • Erster großer Bankpartner: PNC ist die erste bedeutende US-Commercial-Bank, die Kauf, Verwahrung und Verkauf von Bitcoin direkt in ihre digitale Banking-Oberfläche integriert – ohne Umweg über externe Kryptobörsen.
  • Institutionelles Gewicht: Als eine der zehn größten Banken der USA verleiht PNC der Coinbase-Infrastruktur deutliche Legitimation auf institutioneller Ebene.
  • Strategische Ergänzung: Die Kooperation passt zur Coinbase-Strategie, sich weniger von schwankenden Retail-Tradinggebühren abhängig zu machen und stattdessen als Technologieanbieter im traditionellen Finanzsystem verankert zu werden.

Für PNC-Kunden bedeutet das: Sie bleiben in der gewohnten Banking-Umgebung, während im Hintergrund Coinbase die Krypto-Infrastruktur stellt. Für Coinbase wiederum entsteht ein wiederkehrendes Plattformgeschäft mit potenziell skalierbarer Reichweite, sollte das Modell Nachahmer finden.

Zukäufe stärken „Everything Exchange“-Ansatz

Parallel zum PNC-Deal treibt Coinbase seine Expansion über Übernahmen voran. Am 21. November 2025 kündigte das Unternehmen den Kauf von Vector an, einer Solana-basierten Onchain-Trading-Plattform. Ziel ist es, den Anspruch einer „Everything Exchange“ zu untermauern – also einer Plattform, die sowohl klassische als auch Onchain-Assets aus einer Hand abwickelt.

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Vector bringt dabei vor allem Solana-spezifisches Know-how und Infrastruktur mit:

  • schnellere Identifikation und Listung neuer Onchain-Assets,
  • tiefere Integration in das Solana-Ökosystem,
  • Ausbau der dezentralen Handelsangebote (DEX) von Coinbase.

Bereits im Oktober 2025 hatte Coinbase den 375-Millionen-Dollar-Kauf von Echo abgeschlossen. Echo fokussiert sich auf Kapitalbildung und Community-Investments und steuert Produkte wie Sonar, eine Token-Launchpad-Plattform, bei. In der Summe verschiebt sich das Profil von Coinbase damit weg vom reinen Börsenmodell hin zu einem breiteren Finanzdienstleistungs-Stack für Retail-Onchain-Nutzer und Institutionen wie PNC.

Einordnung und Kursbild

Die Kooperation mit PNC gilt als markanter Schritt in der Annäherung von traditionellem Finanzsystem und Kryptoökonomie. Während viele Banken in den Vorjahren wegen regulatorischer Unsicherheit gezögert haben, deutet 2025 auf eine Phase der stärkeren Integration und Konsolidierung hin, in der etablierte Institute verstärkt auf externe Krypto-Infrastruktur setzen.

An der Börse spiegelt sich diese Entwicklung in einem gemischten Bild wider: Die Coinbase-Aktie hat in den vergangenen 30 Tagen zwar deutlich nachgegeben, liegt aktuell mit rund 34 % Abstand unter ihrem 52-Wochen-Hoch, notiert aber noch klar über ihrem Jahrestief. Der erhöhte RSI-Wert zeigt zudem, dass die jüngsten Bewegungen mit erhöhter Dynamik einhergingen.

Ausblick: Umsetzung entscheidet

Für die nächsten Monate liegen zwei Projekte im Fokus: Zum einen der Abschluss der Vector-Übernahme bis Jahresende 2025 und die geplante Abschaltung der eigenständigen Vector-Apps bei gleichzeitiger Integration in die Coinbase-DEX-Angebote auf Solana. Hier werden Nutzerzahlen und Handelsvolumina aufzeigen, ob die Übernahme den erhofften Schub im Onchain-Geschäft bringt.

Zum anderen wird der Markt genau beobachten, wie stark das neue Krypto-Angebot bei PNC-Kunden angenommen wird. Sollte die Nutzung überzeugen, könnte das Modell 2026 zusätzlichen Banken den Einstieg in Coinbase’ CaaS-Plattform erleichtern. Entscheidend für die Bewertung der Aktie wird damit, in welchem Umfang diese Partnerschaften in den kommenden Quartalen in planbare, wiederkehrende Erlöse überführt werden.

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