Der Plan war ehrgeizig: Coinbase wollte mit dem "System Update" den Grundstein für eine umfassende Finanzplattform legen. Doch die Präsentation der neuen "Everything Exchange"-Strategie löste an der Börse statt Euphorie eine klassische "Sell-the-News"-Reaktion aus. Während das Management den Vorstoß in den Aktienhandel und Prognosemärkte feiert, dominieren bei Investoren Skepsis über Umsetzungsrisiken und Sorgen wegen eines kostspieligen Datenvorfalls.

Strategiewechsel trifft auf Marktskepsis

Auslöser der aktuellen Bärenstimmung ist die Neuausrichtung des Unternehmens, die Anfang der Woche vorgestellt wurde. Coinbase plant die Expansion in traditionelle Finanzdienstleistungen, inklusive provisionsfreiem Aktienhandel für US-Kunden und regulierten Prognosemärkten. Das Ziel ist klar: Die Plattform soll zur zentralen Anlaufstelle für Krypto, Aktien und Derivate werden.

Der Markt bewertete diesen Schwenk jedoch kritisch. Zwar vergrößert sich der adressierbare Gesamtmarkt massiv, doch Anleger fürchten die Ausführungsrisiken. Insbesondere der Zeitpunkt für die Einführung hebelbasierter Produkte wird in einem sich zwar stabilisierenden, aber weiterhin fragilen Marktumfeld hinterfragt.

Erschwerend kommt ein neuer juristischer Konflikt hinzu: Um seine Prognosemärkte zu verteidigen, hat Coinbase Klagen gegen Regulierungsbehörden in Michigan, Illinois und Connecticut eingereicht. Das Unternehmen argumentiert, dass diese Produkte unter Bundesaufsicht fallen und kein illegales Glücksspiel darstellen. Dieser aggressive Schritt ist für das Überleben der Produktsparte notwendig, sorgt kurzfristig aber für erhebliche Rechtsunsicherheit.

Analysten reagieren, Datenleck belastet

Diese Gemengelage führte dazu, dass mehrere Analysehäuser ihre Erwartungen dämpften. Mizuho senkte das Kursziel auf 280 US-Dollar und verwies auf kurzfristigen Gegenwind, während Cantor Fitzgerald das Ziel auf 320 US-Dollar reduzierte. Lediglich Goldman Sachs bestätigte die neutrale Haltung und sieht in den neuen Produkten Potenzial zur Stärkung der Wettbewerbsposition.

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Abseits der Strategie drückte eine operative Hiobsbotschaft auf den Kurs: Ein Datenleck vom Dezember 2024, von dem knapp 70.000 Nutzer betroffen sind, könnte das Unternehmen teuer zu stehen kommen. Die geschätzten Kosten für die Behebung liegen zwischen 180 und 400 Millionen Dollar. Diese Nachricht überschattete selbst den erfolgreich abgeschlossenen juristischen Umzug des Firmensitzes nach Texas.

Charttechnik und Wochenbilanz

Die negative Nachrichtenlage spiegelt sich in den Kursen wider. Auf Wochensicht verlor das Papier 7,77 Prozent an Wert. Zwar gelang am Freitag zum Handelsschluss bei 210,20 Euro eine leichte Stabilisierung, doch der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von über 360 Euro bleibt mit rund 42 Prozent gewaltig. Die Aktie handelt zudem spürbar unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt, was das angeschlagene kurzfristige Momentum unterstreicht.

Ausblick

Der Fokus der Anleger verschiebt sich nun auf die Gerichtsäle in Michigan und Illinois, da frühe Urteile über die Zukunft der Prognosemärkte entscheiden könnten. Technisch muss die Aktie das aktuelle Niveau verteidigen, um einen Test der 200-Euro-Marke zu vermeiden. Fundamentale Klarheit über den Erfolg der "Everything Exchange"-Strategie werden erst die Quartalszahlen im Februar liefern, wenn sich zeigt, ob die neuen Features tatsächlich zu einer Diversifizierung der Einnahmen im ersten Quartal 2026 beitragen können.

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