Celanese steckt mitten in einer umfangreichen Kapitalrestrukturierung, um die Bilanz zu stabilisieren. Das Management verlängt gezielt Fälligkeiten und priorisiert Bilanzflexibilität vor kurzfristigen Expansionsprojekten. Reicht das, um den finanziellen Spielraum nachhaltig zu sichern?

  • 1,4 Mrd. $ Senior-Unsecured-Notes platziert.
  • Etwa 1,2 Mrd. $ an Senior-Notes (Fälligkeiten 2027/2028) zurückgekauft.
  • CFO Chuck Kyrish kaufte 5.000 Aktien (+84,55% seiner Beteiligung).
  • Wells Fargo stuft von „Overweight“ auf „Equal Weight“ herab; Kursziel 45 $.
  • Marktkapitalisierung fiel im letzten Jahr um rund 49,29%.
  • Q3-Umsatz: 2,4 Mrd. $ (-8,6% J/J), um ~110 Mio. $ unter Konsens.
  • Q3 EPS: 1,34 $ vs. erwartete 1,27 $.
  • Verkauf der Micromax-Sparte geplant für rund 500 Mio. $.
  • Carbon-Footprint-Zertifizierung für POM ECO‑C‑Grades (Deutschland, USA).

Die Maßnahmen im Überblick

Celanese hat eine 1,4 Mrd. $ hohe Anleiheemission durchgeführt, um teure Verbindlichkeiten zu ersetzen und Fälligkeiten nach hinten zu verschieben. Ergänzend kaufte das Unternehmen knapp 1,2 Mrd. $ an bestehenden Senior-Notes zurück. Ziel der Schritte ist, dem Konzern kurzfristig Liquiditäts- und Refinanzierungsdruck zu nehmen und mehr zeitlichen Spielraum zu schaffen.

Parallel setzt das Management auf Kostenreduktionen und den Verkauf von Vermögenswerten (Micromax ~500 Mio. $), um die Verschuldung zu verringern. Diese „Self‑help“-Maßnahmen verschieben Risiken, lösen sie aber nicht automatisch.

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Zahlen und Marktprobleme

Operativ belastet Celanese ein Nachfragerückgang in wichtigen Endmärkten wie Automotive und Bau. Der Q3‑Umsatz fiel um 8,6% auf 2,4 Mrd. $ und lag rund 110 Mio. $ unter den Erwartungen. Zwar übertraf das Ergebnis je Aktie mit 1,34 $ die Prognose, doch die zugrundeliegende Umsatzschwäche bleibt ein Problem.

Das Engineered‑Materials‑Segment verzeichnete zuletzt einen sequenziellen Volumenrückgang von 4%. Gleichzeitig kämpft das Unternehmen mit Lagerbeständen und eingeschränkter Preissetzungsmacht. Die Aktie hat sich seit dem 52‑Wochen‑Tief bei 35,45 $ um etwa 18,7% erholt, testet damit aber weiterhin technische Unterstützungen.

Insiderkäufe vs. Analysten

Der Kauf von 5.000 Aktien durch CFO Chuck Kyrish erhöhte seine Beteiligung deutlich und kann als Vertrauenssignal des Managements gewertet werden. Institutionelle Analysten reagieren hingegen zurückhaltender: Wells Fargo senkte das Rating und das Kursziel auf 45 $, was die Skepsis gegenüber der Erholung unterstreicht.

Abschluss — konkreter Ausblick
Die jüngsten Finanzierungsschritte schaffen kurzfristig Luft: Sie verschieben Fälligkeiten und reduzieren Zinslasten auf absehbare Zeit. Ob die Maßnahmen ausreichen, hängt nun von zwei konkreten Bedingungen ab — und nur von diesen: erstens der konsequenten Umsetzung des Deleveraging (Kostenprogramm, Vermögensverkäufe) und zweitens einer nachhaltigen Erholung der globalen Industrieproduktion. Gelingt beides in den kommenden Quartalen, dürfte der Druck auf die Bilanz abnehmen; bleiben Umsatz- und Volumenschwächen, dann bleibt auch das Risiko anhaltender Belastungen bestehen.

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