Ceconomy Aktie: Börsen-Aus besiegelt?
Die Übernahme der MediaMarkt-Saturn-Muttergesellschaft biegt auf die Zielgerade ein und lässt kaum noch Fragen offen. Der chinesische E-Commerce-Gigant JD.com hat sich nach Ablauf der Fristen eine erdrückende Mehrheit der Anteile gesichert. Damit rückt ein Szenario in den direkten Fokus, das viele Kleinanleger fürchten: Das Ende der Börsennotierung ist greifbar nah. Was bedeutet diese neue Machtverteilung konkret für die verbliebenen Aktionäre?
Dominanz der neuen Eigentümer
Das Ergebnis ist eindeutig: Zusammen mit der Gründerfamilie Kellerhals, die über ihre Beteiligungsgesellschaft Convergenta an Bord bleibt, kontrolliert JD.com nun 85,2 Prozent der Ceconomy-Anteile. Allein im Rahmen des öffentlichen Übernahmeangebots wurden knapp 60 Prozent der Aktien angedient.
CEO Dr. Kai-Ulrich Deissner begrüßte diesen Meilenstein als notwendigen Schritt für die Zukunft des Unternehmens. Doch für den freien Markt bedeutet diese Konzentration der Macht vor allem eines: Der Streubesitz schmilzt dahin, und die strategischen Entscheidungen fallen künftig ohne nennenswerten Einfluss externer Aktionäre.
Delisting: Die Uhr tickt
Der Elefant im Raum ist das angekündigte Delisting. JD.com plant, die Aktie in Zusammenarbeit mit dem Management vom Parkett zu nehmen. Für Anleger, die ihre Papiere noch halten, ist dies ein Warnsignal: Nach einem Delisting sind die Anteile nicht mehr über die Börse handelbar, was einen Verkauf massiv erschwert.
Der Blick auf den Kurszettel verrät, dass der Markt dieses Szenario bereits eingepreist hat.
* Das Übernahmeangebot lag bei 4,60 Euro in bar.
* Aktuell notiert das Papier bei 4,42 Euro.
* Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 4,49 Euro ist minimal (rund 1,5 Prozent).
Die beachtliche Rallye seit Jahresanfang (+67,87 Prozent) spiegelt fast ausschließlich die Übernahmefantasie wider. Da der Kurs nun nah am Angebotspreis klebt, ist das Aufwärtspotenzial faktisch gedeckelt, während das Risiko der Unhandelbarkeit steigt.
Letzte Hürden bis 2026
Obwohl die Eigentumsverhältnisse geklärt scheinen, ist der Deal rechtlich noch nicht final vollzogen. Verschiedene regulatorische Instanzen müssen noch grünes Licht geben. Dazu gehören:
- Ausländische Investitionsfreigaben in diversen Märkten.
- Die EU-Freigabe für ausländische Subventionen, eine neue und kritische regulatorische Hürde.
- Bisher liegt lediglich aus Italien eine bedingte Genehmigung vor.
JD.com rechnet mit einem Vollzug in der ersten Jahreshälfte 2026. Bis dahin bleibt die Aktie zwar gelistet, doch die Luft wird dünner.
Chinas Tor nach Europa
Strategisch ist dieser Deal ein Paukenschlag. Während chinesische Konzerne aufgrund geopolitischer Spannungen in den USA auf Widerstand stoßen, nutzen sie Europa als Expansionsfeld. Das Transaktionsvolumen chinesischer Deals in Europa hat sich 2024 mehr als verdoppelt.
JD.com sichert sich durch Ceconomy nicht nur einen Fuß in der Tür, sondern direkten Zugriff auf eine massive Infrastruktur:
* Über 1.000 Filialen in 11 Ländern.
* Einen Umsatz von über 22 Milliarden Euro.
* Rund 50.000 Mitarbeiter, deren Arbeitsplätze für drei Jahre garantiert wurden.
Für den chinesischen Riesen ist dies der Eintritt in den stationären europäischen Handel – für den privaten Anleger dürfte es hingegen das letzte Kapitel in der Börsengeschichte von Ceconomy sein.
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