Der einst vielversprechende Alzheimer-Hoffnungsträger Cassava Sciences steht vor einem radikalen Umbruch. Nach dem endgültigen Scheitern seines Flaggschiff-Projekts simufilam bei Alzheimer sucht das Biotech-Unternehmen verzweifelt nach einem neuen strategischen Fokus – doch können seltene neurologische Erkrankungen die Aktie retten?

Alzheimer-Programm gescheitert

Das Ende kam nicht überraschend, aber dennoch hart: Cassava Sciences hat sein Alzheimer-Programm im zweiten Quartal 2025 endgültig eingestellt. Die enttäuschenden Ergebnisse der Phase-III-Studien REFOCUS-ALZ und RETHINK-ALZ ließen keine andere Wahl. Besonders der November 2024 war ein Desaster – nachdem die RETHINK-ALZ-Studie ihre primären Endpunkte klar verfehlte, stürzte die Aktie um satte 83,76% ab.

Doch statt sich geschlagen zu geben, setzt Cassava jetzt auf einen strategischen Neuanfang. Das Mittel simufilam soll nun bei seltenen neurodevelopmentalen Störungen wie der tuberösen Sklerose (TSC) getestet werden. Eine Lizenzvereinbarung mit der Yale University im Februar 2025 ebnete den Weg für diese Wende.

Neues Team, neue Hoffnung?

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Unterstützung bekommt Cassava von der renommierten Neurowissenschaftlerin Dr. Angelique Bordey, die seit Mai 2025 als Senior Vice President an Bord ist. Ihre Forschungsergebnisse mit simufilam in Tiermodellen hatten gezeigt, dass das Mittel epileptische Anfälle reduzieren könnte – eine vielversprechende Spur für die neue Ausrichtung.

Doch die Herausforderungen sind gewaltig:

  • Die Marktkapitalisierung ist auf nur noch 96 Millionen Dollar geschrumpft
  • Eine Sammelklage wegen angeblicher Fehlinformationen zu den Alzheimer-Studien lastet auf dem Unternehmen
  • Analysten sehen nur begrenztes Kurspotenzial mit durchschnittlichen Kurszielen um 2,04 Dollar

Die Aktie, die einst bei über 42 Dollar notierte, kämpft sich aktuell bei rund 1,70 Euro mühsam durch den Tag. Die Frage bleibt: Kann der Neustart in Nischenindikationen die tiefen Wunden heilen, die das Alzheimer-Debakel hinterlassen hat? Die nächsten klinischen Daten werden entscheidend sein.

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