Canopy Growth Aktie: Neue Impulse
Canopy Growth sorgt mit einer Übernahme in Kanada und einem politischen Signal aus den USA für Bewegung im Kurs. Die Aktie legte im Dezember zunächst deutlich zu, geriet nach der konkreten Ankündigung zur US-Neuordnung von Cannabis aber wieder unter Druck. Entscheidend ist nun, ob die Kombination aus Zukauf, Kostensenkungen und regulatorischem Rückenwind die fundamentale Wende untermauern kann.
Übernahme von MTL Cannabis
Canopy Growth will den kanadischen Wettbewerber MTL Cannabis Corp. vollständig übernehmen. Der Kaufpreis liegt bei rund 125 Mio. CAD auf Eigenkapitalbasis bzw. 179 Mio. CAD Enterprise Value. Bezogen auf den volumengewichteten 20-Tage-Durchschnittskurs von MTL an der Canadian Securities Exchange (Stand 12. Dezember) zahlt Canopy einen Aufschlag von 45 %.
Die Gegenleistung je MTL-Aktie besteht aus:
- 0,32 Canopy-Growth-Aktien
- 0,144 CAD in bar
Auf Basis des Canopy-Schlusskurses vom 12. Dezember entspricht dies einem Wert von rund 0,91 CAD je MTL-Aktie.
MTL steuert in den Verbund:
- Umsatz (TTM) von ca. 83 Mio. CAD
- Bruttomarge von rund 51 %
- Die Einstufung als „#1 budtender-recommended brand“ in Kanada laut Brightfield-Studie 2024
Canopy-CEO Luc Mongeau betont, MTL bringe „erfahrene Betreiber, starke Marken und ein profitables Geschäft“ ein und stärke die Position im kanadischen Medizinmarkt sowie im Freizeitsegment, insbesondere in Québec.
Das Management erwartet aus der Transaktion Synergien von rund 10 Mio. CAD auf Run-Rate-Basis innerhalb von 18 Monaten nach Closing. Der Abschluss wird bis Ende Februar 2026 angepeilt.
US-Politik sorgt für Volatilität
Ein zweiter Kurstreiber war in dieser Woche die US-Regulierung. Präsident Donald Trump unterzeichnete am 18. Dezember eine Executive Order, die anordnet, Cannabis im Controlled Substances Act von Schedule I nach Schedule III hochzustufen. Die Aussicht auf diesen Schritt hatte Cannabis-Aktien im Dezember kräftig angetrieben; Canopy Growth legte im Monatsverlauf zeitweise um mehr als 40 % zu.
Reaktion des Marktes
Nach der Unterschrift folgte jedoch ein Rücksetzer: Am 18. und 19. Dezember verlor die Aktie rund 12 %, als Anleger die Details der Maßnahme einordneten. Analyst Frederico Gomes (ATB Capital Markets) führt dies unter anderem darauf zurück, dass einige Privatanleger eine sofortige, einseitige Neueinstufung erwartet hatten. Tatsächlich weist die Executive Order den Justizminister an, den Rescheduling-Prozess zu finalisieren – der Schritt ist also eingeleitet, aber nicht unmittelbar vollzogen.
Zudem enthält die Anordnung keine spezifischen Regelungen zur Bankenregulierung für Cannabis-Unternehmen. Marktteilnehmer, die hier auf umfassendere Erleichterungen gehofft hatten, reagierten entsprechend zurückhaltend.
Eine Einstufung in Schedule III hätte aus Branchensicht mehrere zentrale Effekte:
- Wegfall der restriktiven Steuerregelung nach Section 280E
- Potenziell bessere Zugänge zu Bankdienstleistungen und institutionellem Kapital
- Erleichterung von Forschung und klinischen Studien
Ein Sprecher von Canopy Growth sprach gegenüber Reuters von einem „wichtigen Schritt zur Modernisierung der US-Cannabis-Politik und zur weiteren Normalisierung eines regulierten Marktes“.
Zahlen und Bilanzentwicklung
Fundamental zeigt Canopy Growth im laufenden Geschäftsjahr Fortschritte. In Q2 des Fiskaljahres 2026 (Bericht am 7. November) meldete das Unternehmen:
- Nettoerlöse von 66,7 Mio. CAD, +6 % im Jahresvergleich
- Kanada-Freizeitgeschäft: +30 % Umsatz im Jahresvergleich
- Kanada-Medizingeschäft: +17 % Umsatz im Jahresvergleich
- Adjusted EBITDA-Verlust auf rund 3 Mio. CAD reduziert
- Liquide Mittel von 298 Mio. CAD, damit rund 70 Mio. CAD über den Finanzverbindlichkeiten
Bis zum 30. September 2025 wurden zudem jährliche Kosteneinsparungen von über 20 Mio. CAD realisiert, was den Weg in Richtung positiven Adjusted EBITDA unterstützen soll.
Ausblick und Bewertung
Analysten an der Wall Street zeigen sich vorsichtig optimistisch. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei etwa 2,62 US-Dollar und signalisiert damit aus aktueller Sicht ein Potenzial von rund 30–40 %. Historisch betrachtet erzielte die Aktie im Januar seit 2015 im Mittel Kurszuwächse von mehr als 12 %.
Wesentliche Kurstreiber in den kommenden Monaten sind:
- Abschluss der MTL-Cannabis-Übernahme (erwartet bis Februar 2026)
- Abschluss der DEA-Prüfung und endgültige Umsetzung des US-Reschedulings
- Veröffentlichung der Zahlen für Q3 Fiskaljahr 2026
Trotz der jüngsten Fortschritte bleibt der Sektor spekulativ: Die künftige US-Regulierung, der Wettbewerbsdruck und die noch nicht vollständig erreichte Profitabilität bilden weiter zentrale Risiken, auch wenn die aktuellen Maßnahmen von Canopy Growth klar auf Verbesserung der Ertragsbasis und Marktposition zielen.
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