BYD Aktie: Rückruf-Schock erschüttert Heimatmarkt

Die BYD-Aktie notiert bei 10,70 Euro und steht unter Druck. Ein massiver Rückruf von fast 90.000 Fahrzeugen in China sorgt für Unruhe unter Anlegern. Die chinesische Marktaufsicht SAMR hat den Elektroautobauer zum Handeln gezwungen – und trifft damit einen empfindlichen Nerv.

Konkret geht es um 88.981 Einheiten des Qin Plus DM-i, einer Plug-in-Hybrid-Limousine, die zwischen Januar 2021 und September 2023 vom Band lief. Die Behörde hat Konsistenzprobleme in den Batteriepacks identifiziert, die bereits während der Produktion entstanden sind. Die Folge: Bei Batterieanomalien droht ein kompletter Ausfall des Elektromodus – eine Panne, die für ein Hybrid-Fahrzeug besonders heikel ist.

Software-Update soll retten – doch der Schaden ist da

BYD reagiert mit einer Software-Korrektur auf den behördlichen Warnhinweis. Doch die Tragweite des Problems dürfte größer sein als zunächst angenommen. Der Qin Plus zählt zu den wichtigsten Volumenmodellen des Konzerns. Rund 20 Prozent des gesamten Absatzes könnten von dieser Maßnahme betroffen sein – eine Zahl, die aufhorchen lässt.

Die Timing könnte kaum ungünstiger sein. Während BYD in Europa mit politischen Risiken und Handelshemmnissen kämpft, bricht nun ausgerechnet im Heimatmarkt eine Qualitätsdebatte auf. Die Regulierungsbehörde hatte zuvor eine Untersuchung eingeleitet, die nun zur größten Rückrufaktion seit Monaten führt.

Expansion unter Druck

Gleichzeitig versucht der Konzern, seine globale Expansion voranzutreiben. In Indien kündigte BYD Preiserhöhungen ab dem 1. Januar 2026 an – ein Schritt, der die Marktstärke testen soll. Doch während man in Asien auf Wachstum setzt, häufen sich die Probleme an anderen Fronten.

Die Mischung aus Rückruf-Schock, politischen Unsicherheiten in Europa und dem Spagat zwischen Preisanpassungen und Volumenwachstum belastet das Chartbild. Bei 10,70 Euro steht die Aktie deutlich unter ihrem Potenzial – und Anleger fragen sich, wann die Belastungen nachlassen.