Der chinesische Elektroauto-Gigant BYD erlebt seine schwierigste Phase seit Jahren. Verlangsamtes Wachstum, sinkende Gewinne und verschärfte Konkurrenz zwingen das Unternehmen zu drastischen Kurskorrekturen. Heimlich senkte BYD sein Verkaufsziel für 2025 um 16 Prozent – während gleichzeitig die ersten Quartalsgewinnrückgänge seit über drei Jahren die Märkte schockieren.

Drastische Zielkorrektur nach unten

Am 4. September berichtete Reuters über eine interne Revision: BYD reduzierte sein Jahresverkaufsziel für 2025 auf 4,6 Millionen Fahrzeuge – ein Rückgang von ursprünglich 5,5 Millionen Einheiten. Diese 16-prozentige Kürzung markiert die bedeutendste strategische Kehrtwende der jüngeren Unternehmensgeschichte und könnte das langsamste Wachstum seit fünf Jahren bedeuten.

Die Anpassung erfolgte im August gegenüber Zulieferern und internen Teams. Das neue Ziel liegt sogar unter aktuellen Analystenschätzungen – Deutsche Bank erwartet 4,7 Millionen Fahrzeuge, Morningstar prognostiziert 4,8 Millionen Einheiten.

Bis Juli verkaufte BYD lediglich 2,49 Millionen Fahrzeuge – nur 45 Prozent des ursprünglichen Jahresziels. Ein ernüchterndes Signal für die Wachstumsambitionen.

Gewinneinbruch um 30 Prozent schockt Anleger

Die Zielkorrektur folgte auf enttäuschende Quartalsergebnisse vom 29. August. Der Nettogewinn brach im zweiten Quartal 2025 um 30 Prozent auf 6,4 Milliarden Yuan (895 Millionen Dollar) ein – der erste Quartalsgewinnrückgang seit über drei Jahren.

Das Ergebnis verfehlte Analystenschätzungen deutlich:
- Citi-Konsens: 7-9 Milliarden Yuan
- Citi-Prognose: 10,3 Milliarden Yuan
- Tatsächliches Ergebnis: 6,4 Milliarden Yuan

Zusätzlich zahlte BYD eine Milliarde Yuan Sonderprämie an Händler – ein Indiz für den intensiven Wettbewerbsdruck im chinesischen Automarkt.

Aktie reagiert mit heftigem Kurssturz

Die Börse strafte die Enttäuschung sofort ab. Am 1. September eröffneten die Hongkonger Aktien mit einem Minus von acht Prozent – der stärkste Tagesrückgang seit dem 26. Mai 2025. Sowohl in Hongkong als auch in Shenzhen schlossen die Titel rund fünf Prozent schwächer.

Analysten vollziehen Kehrtwende

Die schwierigen Rahmenbedingungen zwingen Experten zum Umdenken. Am 4. September stufte Jefferies Financial Group die Aktie von "strong-buy" auf "hold" herab. Die Begründung: wachsende Sorgen über die kurzfristigen Aussichten angesichts des intensivierten Preiskampfes im chinesischen E-Auto-Markt.

Produktionskürzungen als Notbremse

BYD reagiert mit Produktionsanpassungen an seinen chinesischen Standorten. Bereits im Juni verlangsamte das Unternehmen die Fertigung und verschob Kapazitätserweiterungen – eine deutliche Abkehr von der bisherigen Expansionsstrategie.

Die Produktion sank zwei Monate in Folge bis August – die erste derartige Durststrecke seit 2020. Diese Anpassungen spiegeln den Versuch wider, die Fertigungskapazitäten realistischeren Nachfrageprojektionen anzupassen.

Konkurrenten ziehen davon

Während BYD kämpft, triumphiert die Konkurrenz. Die Verkäufe von Economy-Fahrzeugen unter 150.000 Yuan – das Kerngeschäft im Heimatmarkt – fielen im Juli um 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Konkurrent Geely Auto hingegen meldete für dasselbe Preissegment ein Plus von 90 Prozent und erhöhte sogar sein Jahresverkaufsziel auf drei Millionen Fahrzeuge.

Internationale Expansion als Hoffnungsträger

Trotz heimischer Probleme setzt BYD weiter auf aggressive internationale Expansion. Produktionsstätten in Thailand, Brasilien und der Türkei sollen Zollbelastungen reduzieren und lokale Präsenz schaffen.

Die Multi-Marken-Strategie umfasst die Hauptmarke für Preiskampf, Denza für Premium-Segmente und Yangwang für Luxus- und Ultra-Performance-Märkte.

Was kommt als nächstes?

Am 29. Oktober stehen die Zahlen für das dritte Quartal 2025 an. Analysten erwarten einen Gewinn je Aktie von 1,54 Hongkong-Dollar. Diese Ergebnisse werden zeigen, ob die strategischen Anpassungen greifen – oder ob BYDs goldene Ära vorerst Geschichte ist.

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