BYD Aktie: Marktneigungen diskutiert

Der chinesische Elektroauto-Riese BYD beschleunigt seine Expansion in Europa, während gleichzeitig die Gewinne erstmals seit über drei Jahren einbrechen. Eine paradoxe Situation, die Investoren vor Rätsel stellt.
Europäische Produktion bis 2028 – Zollschranken fallen
Auf der IAA Mobility 2025 in München verkündete BYD-Vizepräsidentin Stella Li am 8. September eine bemerkenswerte Strategie: Bis 2028 sollen alle in Europa verkauften Elektrofahrzeuge vor Ort produziert werden. Ein cleverer Schachzug, um den 27-prozentigen EU-Importzoll auf chinesische E-Autos zu umgehen.
Die Zahlen sprechen für sich: BYDs Verkäufe in Europa sind in den ersten acht Monaten 2025 auf 84.400 Einheiten explodiert – eine Verdreifachung. Das Vertriebsnetz soll von geplanten 1.000 Standorten Ende 2025 auf 2.000 bis 2026 verdoppelt werden.
Das Werk in Szeged, Ungarn, startet noch Ende 2025 die Produktion mit dem kompakten Dolphin Surf. Die türkische Fabrik folgt 2026. Europa wird damit zur zweiten Heimat des Konzerns.
Gewinneinbruch schockt Anleger
Doch die Expansion fordert ihren Tribut. Im zweiten Quartal 2025 brach der Nettogewinn um 29,9 Prozent auf 6,4 Milliarden Yuan (894,74 Millionen Dollar) ein – der erste Rückgang seit mehr als drei Jahren. Ein harter Schnitt nach dem 100,4-prozentigen Zuwachs im ersten Quartal.
Hauptschuldiger: der brutale Preiskampf auf dem chinesischen Markt. Rivalen wie Geely Auto und Leapmotor setzen BYD unter massiven Druck. Die Hongkonger Aktien reagierten prompt mit einem Minus von fast acht Prozent nach der Gewinnmitteilung.
Das Betriebskapital-Defizit wächst bedrohlich – ein Zeichen für operative Herausforderungen beim Management des rasanten Wachstums.
Verkaufsziel drastisch gekappt
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Was folgte, war ein Paukenschlag: BYD reduzierte sein internes Verkaufsziel für 2025 von 5,5 auf 4,6 Millionen Fahrzeuge – ein Einschnitt um 16 Prozent. Die erste große Zielkorrektur seit Jahren, wie am 4. September bekannt wurde.
Die ernüchternden Zahlen sprechen Bände:
- Zwei Monate in Folge sinkende Produktion bis August 2025
- Erste solche Schrumpfung seit 2020
- Economy-Autoverkäufe brechen im Juli um 9,6 Prozent ein
- Konkurrent Geely steigert sich im gleichen Segment um 90 Prozent
BYD drosselt bereits die Produktion und verschiebt Kapazitätserweiterungen in chinesischen Fabriken.
Internationale Rettung in Sicht?
Kann die Flucht nach vorn gelingen? BYDs Auslandsverkäufe explodierten im ersten Halbjahr 2025 um 128 Prozent auf 464.266 Einheiten. Europa zeigt sich als lukratives Terrain mit 13 Pkw-Modellen, verdoppelt von sechs vor zwei Jahren.
Selbst nach Indien blickt BYD – der Atto 2 SUV soll Anfang nächsten Jahres dort starten.
Analysten bleiben gespalten
Deutsche Bank prognostiziert 4,7 Millionen Fahrzeugverkäufe für 2025, Morningstar sieht 4,8 Millionen. Das Forward-KGV von etwa 20 spiegelt vorsichtigen Optimismus wider.
Der nächste Quartalsbericht Ende Oktober wird zur Nagelprobe: Gelingt der Spagat zwischen internationalem Wachstum und Profitabilität? Die Aktie zeigt trotz aller Herausforderungen bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit – ein Zeichen für das Vertrauen in die langfristige EV-Revolution.
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