Der chinesische Elektroauto-Riese steht vor einem Wendepunkt. Während die Aktie seit ihrem Hoch bereits 37 Prozent verloren hat, bahnt sich hinter den Kulissen eine fundamentale Umwälzung an – eine, die das gesamte Geschäftsmodell erschüttern könnte.

BYD hat ausgewählten Zulieferern mitgeteilt, dass es sein hauseigenes Bezahlsystem Dilian aufgeben will. Stattdessen sollen künftig Bankwechsel oder Commercial Paper zum Einsatz kommen. Ein drastischer Kurswechsel für einen Konzern, der seit 2018 über die elektronische Plattform eigene Schuldscheine ausstellt.

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Zahlungspraxis unter Druck

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 127 Tage ließ sich BYD im Schnitt Zeit, um Lieferanten zu bezahlen. Der Branchendurchschnitt in China liegt bei 108 Tagen. Globale Autobauer zahlen oft in weniger als 90 Tagen. Einige Dilian-Wechsel räumten dem Konzern sogar Zahlungsziele von einem Jahr ein.

Wer seine Forderungen vorzeitig einlösen wollte, musste tief in die Tasche greifen. Bei einem Diskontsatz von 6 Prozent für BYD-Wechsel verzichten Zulieferer auf erhebliche Summen. Bankwechsel kosten dagegen meist unter 2 Prozent.

Neue Regeln erzwingen Umdenken

Im Juni traten Vorschriften in Kraft, die Autobauer zu Zahlungen binnen 60 Tagen verpflichten. Zulieferer dürfen nicht länger gezwungen werden, Schuldscheine statt Bargeld zu akzeptieren. Chinas Finanzaufsicht kündigte im April zudem schärfere Kontrollen für Supply-Chain-Finanzierungen an. Emittenten elektronischer Schuldscheine wie Dilian erhielten zwei Jahre Zeit zur Anpassung.

Der Zeitpunkt könnte kaum ungünstiger sein. Im Oktober brachen die Verkäufe um 12 Prozent ein. Der Marktanteil in China sackte von 19,1 auf 13,2 Prozent ab. Im jüngsten Quartal fiel der Umsatz erstmals seit über fünf Jahren – um 3 Prozent. Der Gewinn stürzte um ein Drittel.

Kasse unter Spannung

Das Dilian-System war jahrelang ein Wettbewerbsvorteil. BYD hortete Cash, senkte Kapitalkosten und finanzierte seine rasante Expansion. Die Investmentfirma GMT Research errechnete im Januar eine echte Nettoverschuldung von 323 Milliarden Yuan zum Juni 2024. Offiziell wies BYD nur 27,7 Milliarden Yuan aus.

Charttechnisch zeigt sich Stabilisierung. Ein Ausbruch über 105 Hongkong-Dollar würde neue Spielräume eröffnen. Die Citigroup empfiehlt weiter den Kauf. Doch die strukturellen Herausforderungen wiegen schwer. Der brutale Preiskampf im chinesischen Automarkt trifft Zulieferer mit voller Wucht. Längere Zahlungsfristen und Preisdruck setzen die Lieferketten unter Stress.

Wer künftig schneller zahlen muss, braucht mehr liquide Mittel – oder neue Finanzierungsquellen. Bei sinkenden Margen und hohen Investitionsplänen fürs Auslandsgeschäft wird die Luft dünn.

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